In der Medienwelt ticken die Uhren schnell: Erst ein Monat her und fast schon eine Ewigkeit.

In der Medienwelt ticken die Uhren schnell: Erst ein Monat und doch schon lange her.

Michael Jackson ist gestern vor einem Monat gestorben. Die Ursache seines Todes ist erst heute öffentlich gemacht worden: Er starb unter Einfluß eines Narkosemittels an einem Medikamentenmix. Eine Andacht:

Künstler wie David Bowie oder Michael Jackson haben öffentlich vorgemacht, weit es ist, in andere Rollen zu schlüpfen, sich in einen anderen zu verwandeln. Michael Jackson hat sogar vorgelebt, wie es ist, jemand anders zu sein. Die Zuschauer waren fasziniert von ihm, der so öffentlich seine Flucht vor sich selbst zelebriert hat.

Er hat eine Symbolwelt geschaffen, in die er eingetaucht ist, in der er gelebt hat. Als lebende Metapher. Das ist traurig, es ist aber auch Kunst. Es ist die Erschaffung der (virtuellen) Welt seiner Kindheit, die so nie stattgefunden hat, weil er immer auf der Bühne stand. Eine Welt, in der er Uniformen trägt, in der seine Kinder Prinzen sind.

Er ist in immer neue Verkleidungen geschlüpft, er hat in fernen neuen Welten gelebt. Er war unrealistisch, wie ein Künstler es sein muß. Er hat seinem Publikum gezeigt: „Ich bin der Großmeister der Flucht. Betet mich an. Ich mache es stellvertretend für euch.“ Deswegen konnte man messianische Züge bei ihm nicht verleugnen.

Wer verdrängt, hat ein großes, ein starkes Bedürfnis danach, unbewußt das, was man wirklich ist, aufzuarbeiten. Dabei ist er in seiner Sublimation trotz seiner Verortung in der Unterhaltungsbranche ein großer Künstler geworden.

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