Große Hoffnung, tiefer Sturz: Der Autor David Foster Wallace hat sich 2008 das Leben genommen.

Große Hoffnung, tiefer Sturz: Der Autor David Foster Wallace hat sich 2008 das Leben genommen.

David Foster Wallace starb mit 46 Jahren. Er war zu diesem Zeitpunkt ein bewunderter Autor. Er hatte mit „Infinite Jest“, das als 1.500-Seiten-Buch am 28. August jetzt auf Deutsch erscheinen soll, nach „Der Besen im System“ seinen zweiten Roman vorgelegt. Davor hatte er einige Bände mit Kurzgeschichten veröffentlicht.

Das Buch, das unter dem Titel „Unendlicher Spaß“ die Spaßgesellschaft aufs Korn nimmt, war in den USA kein Erfolg – weder, was die verkaufte Auflage anbelangt noch in Bezug auf Preisverleihungen. Gleichzeitig gab es kaum ein anderes Buch, dem die Literaturkritik so gespannt entgegengeblickt hat.

Der Literaturbetrieb braucht Helden. David Foster Wallace wurde früh hochstilisiert zum genialen Außenseiter. Er regte die Phantasie an. Er war ein junger Autor, der kleine und kurze literarische Formen veröffentlicht hatte. Er litt an dem Jimi Hendrix-Problem: Stimmte der Gitarist zu Beginn eines Konzertes seine Gitarre, klatschten die Zuschauer schon Beifall. Es kann frustierend sein, wenn alles, was man macht, für genial gehalten wird. Tatsächlich ist er aber einer der interessantesten und originellsten neueren amerikanischen Autoren.

David Foster Wallace wurde frühzeitig mit höchster Anerkennung überhäuft. Er hat mit „Infinite Jest“ die Latte gleich ein ganzes Stück höher gelegt, hat sich eine neue, hohe Herausforderung gesucht. Ob er den Sprung von der genialen Kurzgeschichte zum Lang-Roman zufriedenstellend oder sogar die Erwartungen übertreffend geschafft hat, werden wir ab Monatsende überprüfen können.

Gerne werde ich das Buch rezensieren, es wird aber dauern. Bestimmt wird es ein großer Spaß, denn Humor war ein ständiger Begleiter der Wallaceschen Fiktionen. Um davon einen Eindruck zu vermitteln, hier David Foster Wallace live: