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Formel1-Fahrer Petrov, der sich bis vor kurzem nicht sicher sein konnte, überhaupt noch bei der Formel 1 mitfahren zu können, hatte ja bekanntlich die Flucht nach vorn – zum Kreml hin, also in die richtige Richtung – gewagt:

Nachdem sein Vater die letzten Unterhosen versetzt hatte, um alle denkbare Kohle locker zu machen, nachdem er zusätzlich Haus und Hof verpfändet hatte, blieb nur noch der Ruf nach Wladimir Putin. Der solle, so Vater und Sohn Petrov unisono, doch bitte mal nachschauen, ob er nicht die paar Milliönchen irgendwo locker machen könne.

Wladimir Putin, der Impressario: Motorengeräusche anstatt Minnesang
Putin dachte nach. Er mußte wohl Silvio Berlusconi vor Augen gehabt haben, der – immer wenn ein neuer Skadal um ihn aufgedeckt wurde –, dazu neigte, ins Depressive zu verfallen und deshalb einen Minnesänger angestellt hat, der ihn mit lockeren Gitarrenklängen und heller Singstimme wieder aufheitern konnte. Putin wollte keinen eunuchenhaften Singssang, nein, das Röhren und Aufheulen eines Motors mußte es sein, wie es sich für richtige Männer eben gehört. So kam also der generationsübergreifende flehentliche Hilferuf der Landsmänner gerade richtig.

Finanzmanagement auf russisch: Wie finanziere ich die Formel 1 ohne Ausgaben?
Putin ging in Klausur, klappte die abgegriffene Kladde russischer Beteiligungen auf und sah, dass die Weißbrotfresser von Renault zu 25% an der Lada-Holding beteiligt sind. Was lag da näher, als die Kontakte spielen zu lassen – mancher unkt: als ein bißchen Druck zu machen – damit die den Coup ermöglichten? Gesagt, getan. Und auf die Rennwagen kommt nun das Lada-Logo. Nein, die werden nicht kriechen, sondern normal fahren und richtig Gas geben. Zum Wohle des Volkes hinter dem Ural, das bis dort hin die aufheulenden Motoren hören will. Wer wollte es sich auch schon mit Putin verderben? Sonst kommt am Ende noch das Finanzamt.