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Sich im Sessel windend, sah er sich Mandel- und Degenfilme an. Darin der junge Jean-Paul Belmondo lange vor seinem Prolo-Image. Zum Frühstück froflockte er Sesampustel-Blumensträuße. Er zupfte und zupfte die Blütenblätter hänselnd.

Die Nadel im Heuhaufen suchen und finden, dachte er, ein Ding der Unmöglichkeit, aber wenn es klappt, kann man vielleicht in diesem kleinen schlanken Metallstift das Wesen der Welt erkennen. Vom Kleinen aufs Große schließen, vom Einzelfall auf das Allgemeine.

Informations-Redundanz in jedem Einzelteil

Wie bei der DNS, der Desoxyribonukleinsäure, bei der in einer Zelle die vollständige genetische Information des gesamten Organismus enthalten ist. Und wenn in einem Atom die Information über das Universum enthalten wäre, in jedem kleinen Einzelteil die Information der vollständigen Welt enthalten ist?

Die unendiche Ähnlichkeit

Das wäre fast so, als würde man von jedem kleinen Puzzleteil auf das Motiv des vollständigen Puzzles schließen können. Denkbar wäre das nur dann, wenn die Struktur des Ganzen in jedem Einzelteil enthalten wäre – wie beim Prinzip der Selbstähnlichkeit, bei der fraktalen Mandelbrotmenge, deren Grundbestandteile wie die immer gleichen Ziegelsteine einer Mauer wirken. Die mandelbrotsche Anordnung ist durch die immer gleichen mathematischen Prinzipien beschreibbar. Die Anordnung ist ein sich wiederholendes unendlich schwingendes Muster.

Selbstähnlichkeit und Selffulfilling Prophecy

Die Selbstähnlichkeit wirkt wie die Materialisierung der „Selffulfilling Prophecy“, der sich selbsterfüllenden Vorhersage, bei der sich die eigene Erwartung durch den Glauben an sie erfüllt. Ebenfalls eine scheinbar unendliche Schleife wie das Möbiusband, an deren Ende man nie gelangen kann.

Sich wiederholendes Verhalten

Assoziativ denkt man an einen Menschen, der sich innerlich im Kreise dreht und aus seinem Verhaltensmuster nicht ausbrechen kann. An Wiederholungen im Fernsehen, an persönlichen Stil, der sich in jedem kleinen Detail zeigt.