Aua. Wikileaks hat ins Wespennest gestochen. Erst hat die Enthüllungsplattform es mit der Veröffentlichung des Hubschraubervideos, das Soldaten beim Ermorden von Unbewaffneten gezeigt hat, das amerikanische Militär gegen sich aufgebracht, dann gab es geheime Dokumente zu Afghanistan, schließlich diplomatische Papiere, die geheime Politik, Strippen-Zieherei und die Macht-Instinkte hinter den Fassaden der Weltpolitik zeigen. Das war zuviel für praktisch jeden, der Macht in seinen Händen hält. Nun sagen die amerikanischen Republikaner und die noch rechtere Tea-Party, Julian Assange, das Aushängeschild von Wikileaks, sei ein Terrorist, den man hinrichten müsse, Wikileaks gar eine Terrororganisation. Man sieht an diesen heftigen Reaktionen: Für manchen Politiker scheint der Umgang mit der Wahrheit ein traumatisches Ereignis zu sein. Man möchte ob solcher Anwürfe sogar glauben, dass es nichts Schlimmeres als die Wahrheit geben kann. Julian Assange von Wikileaks jedenfalls hat hunderte Morddrohungen erhalten und ist in der Wahrnehmung politischer Kreise fast schon ein Staatsfeind Nummer Eins.