Werbelala. We are the People von Empire of the Sun – bekannt geworden durch einen Werbespot für ein Telekommunikations-Unternehmen. Kaum ein Wirtschaftszweig hat sich in den letzten Jahren so gewandelt wie die Musikbranche: Zunächst brachte der Übergang von der Schallplatte zur Musik-CD positiv Bewegung in den Markt. Die Platten-Firmen schraubten die Verkaufspreise für die Tonträger in nie gekannte Höhen. Dann kam das Web mit Napster und anderen und machte den alten Musik-Riesen klar, dass Musik auch ganz umsonst zum Allgemeingut werden kann und dass nur Vertriebs-Stärke zählt. Und die liegt im Netz. Heute gibt es neue Musik-Riesen wie Apple mit iTunes, die den Rahm abschöpfen und Milliarden-Umsätze erlösen. Es gibt etablierte Musiker wie Radiohead, die vorab ihre Musik im Eigenverlag veröffentlichen, um sie später auf CD pressen zu lassen, um sie dann in den herkömmlichen Vertrieb zu geben. Andere Gruppen wie die Einstürzenden Neubauten beteiligten die Fans via Internet am Entstehungsprozess ihres Albums und geben online exklusive Einblicke in ihre Arbeit. Aber Musik braucht Reichweite, um erfolgreich sein zu können. So hat es sich etabliert, dass Groß-Werbetreibende Musik in ihre Spots einbauen, und dies den Ausschlag geben kann für den kommerziellen Erfolg oder Mißerfolg eines Stücks. Die Musik hängt am Tropf der gewaltigen Werbe-Wirkung. Das ist jetzt der Normal-Zustand, der aber sehr scheiße ist, ist doch die Musik so noch mehr Vehikel des Kommerzes geworden, als sie es ohnehin schon war. Die Musik wird vom Werbenden vergewaltigt und ihres Sinns beraubt. Reichweite und Profanisierung – zwei unterschiedliche Seiten einer leicht klebrigen Medaillie. Kommentieren.