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Francois Roberts – 64 Jahre alt, gebürtiger Schweizer und lange Zeit in Chicago als Werbefotograf und freier Fotograf tätig – pendelt jahreszeitlich bedingt zwischen Tucson, Arizona, und Michiana Shores, Indiana, hin und her und läßt sichvon dem inspirieren, was er so sieht.

Roberts ist ein assoziativer Mensch, der sich von Gegebenheiten und Dingen, die im begegnen, beeinflußen läßt. So zeigt eine seiner Fotoserien Alltags-Gegenstände wie Parkuhren oder Gebäude, die alle aussehen wie Gesichter.

Irgendwann in den Neunzigern ist ihm ein menschliches Skelett in die Hände gefallen und es hat viel später dazu inspiriert, die Knochen des Skelettes unter dem Titel „Stop the Violence“ zu Symbolen zu drapieren, die mit Gewalt zu tun haben und im letzten Jahr durchs Web geisterten. Es findet sich darunter der Schriftzug „War“, Sowjet- und Hakenkreuz-Symbole und Motive wie „Panzer“, „Pistole“ oder „Messer“.

Ein bißchen mußte ich dabei an Gunther von Hagens „Körperwelten“ denken, eine Ausstellungsreihe, die Leichen zur Schau stellt. Was sagt es aus, wenn ein Fotograf hingeht und die Knochen eines Menschen nimmt, um daraus eine Fotoserie zu machen, die doch irgendwie spielerisch mit ihnen umgeht? Es sind zu viele Schriftzüge, Logos und Gegenstände, die aus den Knochen gebildet wurden. Drei Motive hätten es vielleicht auch getan. Aber so ist das mit kreativen Menschen: Man kann manchmal nicht mehr damit aufhören, eine Idee zu variieren und dann vergisst man, dass das „Material“, mit dem man arbeitet, mal ein lebendiger Mensch gewesen ist.

Der Tod