Fotos, wenn nicht anders angegeben: Markus Meiser

In einer der spannendsten Spielstätte, die Duisburg zu bieten hat, dem Landschaftspark Nord, fand vom 1. bis 3. Juli das 15. Traumzeitfestival statt. Der Landschaftspark Nord ist ein stillgelegtes Hüttenwerk, das von Jonathan Park 1996 mittels Lichtinstallationen in den Stand eines gigantischen Kunstobjekts erhoben wurde. Schon die Namen der einzelnen Hallen und Bühnen verweisen auf die ursprüngliche Funktion der Anlage: Kraftzentrale, Pumpenhalle, Gebläsehalle, Giesshalle, Bühne am Gasometer.

Auf den vielen Bühnen erklingt so viel aufregende Musik, dass es unmöglich ist, alles zu sehen. Man muss auswählen. Konzerte laufen parallel, überschneiden sich. Ein Festival, auf das man gut vorbereitet gehen sollte, um das Optimum an Vergnügen heraus zu holen. Dank des weltweiten Netzes ist Festivalvorbereitung heute kein Problem mehr.

Marketingschlappe

Das Festival hat seit Jahren das selbe Problem: Die vielfältigen, herausragenden musikalischen Angebote werden nicht ausreichend kommuniziert. Stars der Jazzszene spielen vor nicht ausverkauftem Haus. Wo es ihnen doch anderswo mit Leichtigkeit gelingt, Säle zu füllen.

Verantwortlich für das Marketing ist die Duisburg Marketing GmbH, hundertprozentige Tochter der Stadt Duisburg.

Andere (Jazz-)Festivals kümmern sich um ihr Marketing selbst oder überlassen es Enthusiasten, die sich mit dem Festival identifizieren können. Macher Leiter eines Festivals ist schon selbst auf anderen Veranstaltungen gesichtet worden – mit einem Packen Flyer unter dem Arm, um sein Ding zu bewerben.

In Duisburg hat man sich für ein Konstrukt entschieden, dem verschiedene Baustellen aufgebürdet werden und das darüber hinaus als Versorgungsinstitution für altgediente Sozialdemokraten zu dienen hat. Viel Bürokratie, wenig Phantasie.

Dieses Jahr hielt die Duisburg Marketing GmbH es für weise, die Liste der akkreditierungswürdigen Journalisten und Fotografen auszudünnen. Was heißt, das besonders elektronische Medien, Blogger, herausflogen. Vielleicht in der irrigen Annahme, die Schnorrer von Bloggern würden sich in Scharren Tickets kaufen und so das Loch in der Kasse stopfen. Vielleicht hat die Duisburg Marketing GmbH aber auch als Instrumentalisierungs-Maßnahme einen Nützlichkeitskoeffizienten für die Presse erarbeitet. Geholfen hat es bisher nicht.

Ist das Traumzeitfestival schon längst nicht jedem Duisburger ein Begriff, so ist es bereits in den Nachbarstädten nahezu unbekannt. Das ist schade, denn ausser einem funktionierenden Marketing hat die Traumzeit alles, was man sich von einem Festival nur wünschen kann.

Unerlaubtes Foto Nr. 1

Freitag

Mike Stern, neben Branford Maralis der bekannteste und etablierteste Künstler dieses Jahr, spielt vor nicht ganz gefülltem Haus. Es waren noch Sitzplätze frei.

Stern hat eine beachtliche Karriere als Fusion-Gitarrist hinter sich, die zurückreicht in die Tage, als diese Variante des Jazz gerade erfunden wurde. Damals als Mitglied der aufregenden Band „Blood Sweat & Tears“. Anfang der Achtziger spielte Stern in der Band von Miles Davis und erreichte dort seinen musikalischen Zenit. So energiegeladen und aufregend sollte er nie wieder aufspielen. Stern war nun bekannt genug, um mit eigener Band seinen persönlichen Sound zu kultivieren, dem er bis heute treu ist. Seine Spielweise ist unverkennbar, allerdings eingepackt in einen mittels Chorus-Effekte weichgemachten, auf Dauer nervigen Gitarrensound. Seit Mitte der Achtziger wünsche ich mir, Sterns Gitarre wenigstens einmal wieder rau und direkt – hautnah – erleben zu können, doch auch in den „wildesten“ Momenten behütet eine Weichheit seinen Gitarrensound vor allzu direktem Kontakt mit des Publikums Ohren.

Nichtsdestotrotz, Stern hat einiges erreicht und bleibt sich treu. Sein Gast, der elektrische Geiger Didier Lockwood teilt seinen Hang, das Instrument durch elektronische Effekte schön zu färben. Auch bei ihm nervt es, ist aber ebenfalls irgendwie schön.

Sterns Rhythmusgruppe, der Schlagzeugstar Dave Weckl und der Bassist Tom Kennedy entschädigen für alles. Überaus solide, auch in den virtuosen Passagen sicher die Band tragend, spielen sie ihre Musik, Fusion, frisch und lebendig. So kann man leicht vergessen, das Fusion eine schon Mitte der Neunziger abgeschlossene Musikepoche ist, die seitdem viel zu oft leblos kopiert und wiederholt wird.

Myanmar

Weltmusikalischer Schwerpunkt des Festivals ist Myanmar, das frühere Birma. Als erstes spielt das Hsaing Waing Ensemble Hein Tint auf. Das sind sechs Musiker, die hinter einem goldenen Zaun spielen, über den nur ihre Köpfe hinaus ragen. In der birmaischen Tradition wird Musizieren als Arbeit verstanden. Wenn man feiert, schaut man anderen nicht bei der Arbeit zu. So verstecken sich die Musikarbeiter dort hinter besagtem goldenen Zaun.

Um dem moralisch weniger gefestigten Festivalpublikum dennoch einen Einblick zu gewähren, filmt eine Kamera das Geschehen von hinten. Das Bild wird live auf eine große Leinwand über den Musikern projiziert.

Es werden diatonisch gestimmte Trommelkreise, chromatisch gestimmte Gongkreise und weitere Trommel irgendwie hin und her gespielt. Dazu spielt Htun do die hne, die burmesische Oboe. Das Instrument hat einen Klangcharakter, wie er in der westlichen Welt gerne für aufdringlich witzige Einlagen innerhalb belangloser Filmmusik verwendet wird. Ich halte drei Stücke durch und gebe dann mit schlechtem Gewissen auf. Gerne hätte ich mich für weltgewandt und musikalisch aufgeschlossen gehalten, aber mit dieser Band werde ich nicht warm.

Mogwai

Vom Fotografieren der Fotografen. Während Mogwai aufspielt. Foto: Thomas Meiser

Vom Fotografieren der Fotografen. Während Mogwai aufspielt. So sehen erlaubte Fotos aus. Foto: Thomas Meiser

Der Tag klingt aus mit den Soundgemälden der schottischen Band Mogwai. Wie heißt es im Programm: „Hier geht es um Sound, Stimmung und Atmosphäre.“ Genau.

Ich habe keinen Alkohol getrunken, nicht gekifft und höre dieser Band zu. Das hätte man mit richtiger Plannung auch anders angehen können.

Samstag

Der Samstag startet auf der Open Air Bühne (am Gasometer) mit Devotchka. Devotchka stammen aus USA und vermischen verschiedene Stilelemente wie Bolero, Mariachi-Musik oder Folk zu einer Art Hinterwäldler-Rock’n’Roll. Das ist ganz nett und wäre tatsächlich der Soundtrack zu einer langen, einsamen Autofahrt auf irgendeinem dieser unendlichen Highways in den Staaten. Ich aber muss erst einmal frühstücken, es ist schließlich schon nach 16:00 Uhr.

Myanmar, die Zweite

Ich gebe mir die zweite Gruppe aus Ex-Birma. Ein Trio namens Myanmar Hmu Gitameit, bestehend aus einem 81-jährigen Slide-Gitarristen (die Gitarre als solche wurde wohl mal von seefahrenden Portugiesen eingeschleppt), einem Piano (von den Engländern ins Land gebracht) und patala (Bambusxylophon) spielenden jungen Mann und einer Sängern, die zudem eine Art Kastagnetten spielt.

Ihre Musik ist ausdrucksstark, wunderschön und hypnotisierend. Und viel zu schnell zu Ende.

Krach? Noise? Krach!

Anschliessend geht es schnell in die Pumpenhalle zu Zu. Da die Konzerte sich in ihren Zeiten überschneiden, verpasse ich die ersten 20 Minuten. Die drei Italiener scheinen noch ihr erstes Stück zu spielen. Im Katalog wird die Musik von Zu als komplexe Mischung aus Metal, No-Wave, Free Jazz und Noise, Punk und Jazz beschrieben. Ich würde sie so beschreiben: Krach. Wunderbarer Krach.

Der Bassist Massimo Pupillo spielt meistens Akkorde über alle vier Seiten, vorzugsweise in der obersten Lage, dort wo das Griffbrett seines 80iger-Jahre-Hi-Fi-Basses gleich zu Ende ist. Das Signal wird von jeder Menge Elektronik bearbeitet. Verzerrung noch und noch. Es hört sich an wie eine Wand aus dutzenden kreischender Gitarren.

Luca T Mai am Bartonsaxophon bläst durchgehend mit unbändiger Power. Auch sein Ton durchläuft einen ganzen Haufen Effekte, die in Form von Bodenpedalen den Bühnenoden vor ihm zupflastern.

Jacopo Battaglia liefert mit seinen Drums harte Rhythmen und damit so was wie Struktur. Er verfremdet seinen Ton durch allerlei Bleche, die er auf die Trommeln legt.

Wie es kommt, dass wir, das Publikum, uns diesem Krach hingeben, weiß ich nicht. Manche musikalischen Erlebnisse lassen sich nun mal nicht vernünftig erklären. Es bleibt Magie.

Securitygerempel um illegale Fotografen

Unerlaubtes Foto Nr. 2

Unerlaubtes Foto Nr. 2

Jetzt folgen Branford Marsalis und sein langjähriger Pianist Joey Calderazzo im Duo. Größer könnte der Kontrast zu Zu nicht sein. Gepflegter Jazz vom Feinsten. Die beiden Könner spielen sich, wie von Marsalis gewohnt, ausgelassen durch verschiedene Stilepochen des Jazz und machen aus allem etwas eigenes, etwas, das wie aus einem Guss wirkt. Schöne Melodien, ausdrucksstarke Improvisationen. Zwei Meister bei der Arbeit.

Fotografieren verboten. Marsalis soll angedroht haben, das Konzert abzubrechen, würde mit Blitzlicht fotografiert werden. Also wurde allenthalben heimlich fotografiert. Die digitalen Knipskisten zeigten in den abgedunkelten Zuschauerreihen ihre Aktivität durch aufleuchtende Lämpchen an.

Zwangsläufig poltert Sicherheitspersonal durch die Reihen, um dem Einhalt zu gebieten. Das allerdings stört den Musikgenuss beträchtlich. Lästigerweise werde ich von einem Bouncer zu unrecht des heimlichen Fotografierens verdächtigt. Obwohl meine Unschuld beteuernd, muss ich mir eine ewig lange Gardinenpredigt anhören. Ich werde beauftragt, jedem Knipser dem ich habhaft werden kann, ins Gewissen zu reden. Das allerdings beeinträchtigt des Genuss gediegener Musik tatsächlich. Nachdem die Musikindustrie den Kampf gegen den Musikklau verloren hat, versuchen die Musiker scheinbar, die Kontrolle über die von ihnen gemachten Fotos und damit über ihr Image zu vergrößern. Die Hoffotografen des Festivals waren nämlich sehr wohl zugelassen.

Nächstens bekommen wir, sofern wir überhaupt noch eingeladen werden, auch noch unsere Texte vorgeschrieben. Das wäre der kommende logische Schritt.

Wir jedenfalls haben beschlossen, hier ausschließlich die illegal geknipsten, unvollkommenen Bilder aus diesem Konzert zu Illustration dieses Berichtes zu verwenden. Unerlaubte, unperfekte Fotos, von Markus mutig unter dem Risiko des Rauswurfs geknipst. So, Herr Marsalis, sieht die digitale Gegenwart aus. Es wäre doch so einfach gewesen, schöne Fotos zu machen. Hätten wir gekonnt.

Die Überfliegerin

Es geht gepflegt weiter mit Anne Paceo Triphase aus Frankreich. Der Pianist Leonardo Montana und der Bassist Joan Eche Puig spielen stilsicheren, melodischen Jazz. Eine Sensation ist jedoch die Schlagzeugerin Anne Paceo, die das Jazz-Schlagzeug-Spiel auf eine neue Stufe stellt.

Mehrfach ändert sie den Charakter eines Stückes drastisch, ohne das die Melodieinstrumente ihr Spiel änderten, und behält dabei den Puls bei. Wie sehr sie auch variiert, immer swingt ihr Spiel.

Ihre musikalische Auffassung, ihre Gestaltungsmöglichkeit, ihre ihre Virtuosität vergessen machende Leichtigkeit heben sie in eine Sphäre weit über jeden anderen Musiker dieses Festivals hinaus.

Es ist ein großes und seltenes Glück, eine Musikerin auf dieser Schaffenshöhe live erleben zu dürfen. Wenn Ihr die Chance habt, Anne Paceo live zu erleben – geht hin!

Beinahe Kurioses

Im diesjährigen Programm finden sich zwei Programmpunkte, die das Zeug haben, den Kuriositätsbonus zu bekommen. Ein Doris-Day-Tribute und ein Blockflötentrio.

Zunächst Franziska Dannheim mit ihrem Projekt Que Sera Sera. Songdienlich begleitet von Serge Corteyn an der Archtop-Jazzgitarre und Volker Kamp am Kontrabass präsentiert sie Lieder der Heldin ihrer Kindheit, die dank einer Audiokassette ihre Gesangskarriere begründete: Doris Day. Dazwischen kurze Anekdoten über das Leben der Ikone. Es macht Spaß, Lieder aus einer Zeit zu hören, als Komponisten sich der Melodiebildung noch besonders verpflichtet fühlten. Schlagermusik at its best, halt. Franziska Dannheim trägt die Lieder gekonnt und mit (keineswegs biederem) Charme vor.

Für einen Abzug in der B-Note sorgt der Bassist Volker Kamp. In Kleidung und Körperhaltung – graue Jacke, hellgrauer Schall, unbestimmte Frisur, geduckte Haltung – ganz der Bohemien, trägt er doch tatsächlich Turnschuhe. Ein Fauxpas, auch wenn er seine Füße gekonnt hinter seinem Kontrabass versteckt. Das wollen wir beim nächsten Mal so nicht mehr sehen.

Blockflöten

Que Sera Sera bringt den unschuldigen Spaß, den es verspricht und ist nicht annähernd kurios. Also verpflichte ich mich, das Blockflötentrio aus Amsterdam zu sehen. Junge Frauen sind es, aber nicht so jung, wie man es vermittels ihrer Instrumente annehmen würde. Auf den Sitzplätzen findet sich ein Blatt mit den Stücken, die hier ihrer Aufführung harren. Es steht uns ein richtiges klassisches Avantgarde Konzert bevor. Verstärkt wird das Trio aXolot heute durch Dorothée Hahne an der Live-Elektronik. Fotografieren verboten.

Tatsächlich entlocken die Drei ihren Instrumenten Töne, die man nicht blind der Blockflöte hätte zuordnen können. Für ihr drittes Stück, „TREE-study VII für Blockflötentrio und 6 Kanal Elektronik (2010)“ entwickelte die Komponistin Aliona Yurtsevich eine neue Notationsweise, da mit dem üblichen westlichen Notationssystem die zu spielenden Klänge nicht darzustellen waren. Das neue System besteht, das musikalische Thema Baum und das Material der eingesetzten Instrumente würdigend, aus gezeichneten Ästen, denen die Musikerinnen so diszipliniert folgen, wie sonst den üblichen Punkten und Fähnchen des Standard-Notationssystems.

Neben modernen Komponisten stehen auch Arrangements spätmittelalterlicher Stücke auf dem Programm. aXolot bedient sich verschiedenster Blockflöten, auch solcher, die man zuvor wahrscheinlich noch nie gesehen hat. Ca. ein Meter hoch und quadratisch und im Sitzen zu spielen.

Nightsession

Während in der Pumpenhalle und den anschließenden Räumen DJs der vier Duisburger Clubs (Goldengrün, Djäzz, babaSU und Steinbruch) auf vier Dancefloors für das junge Publikum auflegten, fand auf der Open Air Bühne eine europäisch-myanmaische Session statt. Festivalmusiker improvisieren zu mal mehr myanmaischer, mal mehr europäisch jazzig geprägten Klängen. Die noch am Freitag von mir verschmähten Musiker des Hsaing Waing Ensemble Hein Tint öffnen sich, bringen sich ein und bereichern die Session aufs feinste. Die Woche vor dem Festival haben die Musiker sich getroffen und ein gemeinsames Konzert vorbereitet, das für Sonntag Abend angesetzt ist. Die Session macht schon mal Lust darauf.

Unerlaubtes Foto Nr. 3

Sonntag

Igmar Thomas & The Cypher bieten eine natürliche Mischung der Musik, mit der sie aufgewachsen sind: Jazz, Hip Hop. Der Sänger Raydar Ellis rappt in einigen Stücken. Vor allem bemüht er sich darum, das Publikum zu animieren. Hände rauf, Hände runter. Immer wieder. Für mich als altmodischen Jazz-Hörer etwas mehr Animation als ich gewohnt bin.

Ich habe die Band, ohne Ellis, schon in Moers gesehen und das dazu gesagte gilt immer noch, hier nachzulesen.

Die Sängerin und Kontrabassistin Esperanza Spalding (ihr beeindruckender Afro ist ein echter Hingucker) hat ihre Chamber Music Society ganz auf sich zugeschnitten. Violine, Bratsche, Cello begleiten sie nach Noten, dazu Klavier, Schlagzeug und gelegentlich eine zweite Gesangsstimme. Instrumentale Improvisation kommt hauptsächlich vom Bass. Alles sauber und gediegen. Schöne, unaufgeregte Musik.

Fotos dürfen nur während der ersten beiden Stücke gemacht werden. Natürlich ohne Blitzlicht, aber das versteht sich eh von selbst. Während der ersten beiden Stücke ist die Bühne bis auf die Notenpultbeleuchtung der Streicher fast ganz abgedunkelt. Wer ohne Stativ und geeignetem Objektiv angereist ist, kann sich seine Fotos verkneifen. Was zum Teufel haben Musiker auf einmal gegen Fotografen?

Plapperpopper

Als Abschluss gebe ich mir die als Tipp gehandelten Patrick Wolf & Alec Empire, die im Duo – die meiste Arbeit macht eh der Computer – eine Mischung aus 80er Disco-Pop und elektronischem Geschrammel bieten. Als ich reinkomme stehen schon einige Mädchen um die Bühne herum. Die sind bestimmt von der Band so aufgestellt worden. Tatsächlich scheinen hauptsächlich diese wenigen Mädchen ganz vorne Spaß zu haben. Jedenfalls bewegen sie sich disco-light-mässig. Einen Großteil des Publikums treibt es allerdings nach und nach wieder raus.

Kühler 80er Pop war schon in den 80ern nicht mein Ding. Das ganze unmotiviert mit Elektronik – Achtung, wir sind experimentell – vermurkst und ohne das Hitpotential der Originalwerke nervt lediglich. Positiv: Die Jungs sehen wenigstens adrett aus. Frisur, Outfit und Gestus stimmen. Popper eben. Ist dann doch eher was für die ganz jungen Mädchen.

Fazit: Absolut gelungen

Macht nichts, war ein prima Festival, dem mehr Akzeptanz zu wünschen wäre. Musikalisch breit gefächert und auf hohem Niveau. Dieses Jahr sogar mit einem Shuttle-Bus zwischen Hauptbahnhof und Festivalgelände, während der Partynacht durchgehend. Der letzte echte Wunsch ist in Erfüllung gegangen.

Wenn jetzt noch die verschlafene Marketingbehörde aufwacht kann das nächste Festival ganz wunderbar werden.