BrownesWille. Tom Browne (Jahrgang 1954) ist aus Sicht des Massengeschmacks eines jener musikalisch anspruchsvollen One-Hit-Wonder, die in der Öffentlichkeit punktuell wahrgenommen werden und dann wieder verschwinden.

Obwohl Tom Browne ein Jahr später mit Thighs High (Grip Your Hips and Move) als Auskopplung aus seinem dritten Album einen weiteren kleineren Hit hatte, der musikalisch allerdings weniger überzeugen konnte.

Hoch droben in den Hitparaden

Mit Funkin‘ for Jamaica hatte Tom Browne 1980 einen Song mit Langzeitwirkung geschaffen – unter anderem erreichte er Platz 1 in den US-R&B- Charts –, der es nicht nur in die Hitparaden in England geschafft hatte, sondern auch heute noch musikalisch und visuell im lockeren Video seinen Zauber entfaltet.

Die Produzenten von „Funkin‘ for Jamaica“

Das Stück, das von Brownes zweitem Album Love Approach stammt, ist ganz typisch für den funkigen Discosound Anfang der 1980er-Jahre und wurde von Meistern ihres Fach produziert. Zum einen von Dave Grusin, der unter anderem für Quincy Jones und Lee Ritenour als Musiker und Arrangeur gearbeitet hat und als Komponist durch Soundtracks für Filme wie Die fabelhaften Baker Boys bekannt geworden ist. Grusins langjähriger Kooperationspartner Larry Rosen co-produzierte für ihr eigenes Label GRP Records Tom Browns Musik. Rosen gilt übrigens als Pionier des Vertriebs von Musik im Internet und als Wegbereiter der Digitaltechnik im Aufnahmestudio. Von den 350 Alben, für die er bei seinem Label verantwortlich zeichnete, bekamen von den 80 für den Grammy nominierten 33 tatsächlich auch die begehrte Auszeichnung.

Sängerin Toni Smith

Die damals trendige, einprägsame Stimme auf Funkin‘ for Jamaica stammt von Sängerin Toni/Tonni Smith, die im wirklichen Leben Thomassina Carrollyne Smith heisst und das Stück auch mitgeschrieben hat (sie ist 2020 verstorben). Tom Browne ist ein umtriebiger Jazztrompeter, der in George Bensons Band und mit Größen wie Joe Sample oder Wynton Marsalis spielte.

Tom Browne’s Alben

Zwischen den elf Alben, die Tom Browne im Laufe der Zeit als Solokünstler eingespielt hat, arbeitete er als Sessionmusiker und ging auf Tournee. Funkin‘ for Jamaika findet sich inzwischen auf über 200 Compilaions. Das Stück ist ein Beispiel dafür, wie eingängig und dennoch gut gemacht ein Popsong sein kann, wenn viel Gutes zusammenkommt, was aben in späteren Werken nicht mehr der Fall sein muss: Komposition, Arrangement und Produktion harmonieren wunderbar bei dem kompetent gespielten und eindrucksvoll gesungenen Stück. Tom Browne hat neben Love Approach (1980) noch 10 weitere Alben eingespielt, das letzte kam auf dem japanischen Label Cheetah heraus. Seine Alben heißen

  1. Browne Sugar (1979),
  2. Love Approach (1980),
  3. Magic (1981),
  4. Yours Truly (1981),
  5. Rockin‘ Radio (1983),
  6. Tommy Gun (1984),
  7. No Longer I (1988),
  8. Mo‘ Jamaica Funk (1994),
  9. Another Shade of Browne (1996),
  10. R’n’Browne (1999) und
  11. S’Up ‎(2010).