Ludwig Wittgenstein, der 1889 in Wien geborene Millionärssohn, der später sein Erbe verweigern sollte, entwickelte zwei Philosophien. Von der ersten handelt dieser Audiobeitrag, in dem es um den Rahmen für Wittgensteins erstes Werk „Tractatus logico-philosophicus“ (1921) geht. Darin sagt er unter anderem: „Die Grenzen meiner Sprache bedeuten die Grenzen meiner Welt“. Wittgestein schreibt darin in einer der bisherigen Philosophie fremden Art und Weise, die aus seiner Vorgeschichte als Ingenieur und Logiker stammt, über die Sprache als Erkenntnis- und Bewusstseinpforte. In der heutigen Welt der Lehr- und Hohlformeln sowie der politischen Vaccum-Sprache sind Ludwig Wittgenstein und sein Anspruch an eine exakte Sprache aktueller als je. Jedoch ist sein Ansatz als Begründer der analytischen Philosophie nicht ein „Richtig“ oder „Falsch“ in der Aussagefähigkeit der Sprache, sondern es ist die „Sinnhaftigkeit“ des Ausgesagten: Ist das, was ich sage, sinnvoll oder nicht? Es kann wahr oder falsch sein, dennoch bleibt die Frage, ob es unabhängig davon Sinn macht. Das, was Wittgenstein unserer heutigen Zeit hinterlassen hat, zeigt sich auch in dieser seiner Aussage: „Wovon man nicht sprechen kann, darüber muss man schweigen“ – das wäre in unseren Blabla-Zeiten echt innovativ.