Das Bauhaus, Apple mit Design-Chef Jonathan Ive oder das Produktdesign der Firma Braun mit Designpabst Dieter Rams wollten es gestalterisch, Samuel Beckett wollte es literarisch, Henry Moore künstlerisch: die größtmögliche Einfachheit. Sie alle wollten in Ihrer Kunst, in ihrem Schreiben oder in ihrer Gestaltung weg von der Informationsflut und hin zu den wesentlichen Aussagen. Klare Aussagen, die schnell und ohne Schnickschnack auf den Punkt kommen, ermöglichen mutige Entscheidungen. Das Gegenmodell wäre angesicht all der unendlichen Fülle dessen, was man weiß, gar nichts mehr zu entscheiden und alles auszusitzen. Im TED-Vortrag, der bei ähnlichen Themen normalerweise mindestens 15-30 Minuten dauern würde, kommt Ökologe Eric Berlow innerhalb von drei Minuten darauf, wie man Komplexität vereinfacht und Kompliziertheit durchschaut – oder entlarvt. Man zerlegt das große Ganze in Teileinheiten und arbeitet sich von dieser reduzierten Komplexität zur vollständigen Komplexität vor. Dahinter steckt die Methode, das scheinbar Undurchdringliche durchschaubar zu machen. Berlow führt es anhand von zwei Beispielen vor. Dabei verliert er keine Zeit und sagt keinen Satz zuviel. Seine Klarheit ist entwaffnend. Das mag sich auch auf das Beispiel des amerikanischen Militärs in Afghanistan beziehen, das er im Video heranzieht. Hier das deutsche Transkript des Vortrags. Bitte klicken.