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Inherent Vice: Thomas Pynchon strikes again

Der Schweiger spricht schon wieder. Er ist der große Unbekannte, der B. Traven der Litaratur: Thomas Pynchon. Außer Michael Naumann weiß niemand wie er aussieht und was er eigentlich tut, außer babysitten.

Es geschehen noch Zeichen und Wunder: Thomas Pynchon, exzentrischer, notorisch öffentlichkeitsscheuer Autor, legt nach „Gegen den Tag“ mit „Inherent Vice“ bereits den nächsten Roman vor – und das nach nur 3 Jahren. Die Gerüchteküche brodelt – wie immer wenn es um Thomas Pynchon geht. So soll sein neuer Roman so zugänglich geschrieben sein, nachdem die letzten beiden „Mason & Dixon“ und „Gegen den Tag“ dermaßen schwergewichtig und langatmig daherkamen, dass sie als praktisch unverdaulich galten. Eine Verfilmung von Inherent Vice werde geprüft. Von Pynchon aber hatte man inzwischen alles andere als Zugänglichkeit und Kompromisse erwartet.

Thomas Pynchon: Eine eigene Kategorie für sich

Der Mann ist ein Mysterium, weil ihn niemand kennt. Die Öffentlichkeit weiß nicht, wie er aussieht, wo er wohnt, wer er ist. Man kennt nur seine Bücher. Die aber sind bekannt. Unter den großen Autoren des postmodernen, intellektuellen Romans ist er eigentlich der einzige, der nichts zu befürchten hat. Er ist eine eigene Kategorie für sich. Unvergleichlich, unnahbar. Die Kritiker haben vor allem seinen letzten Roman teils abgestraft. Es geht trotzdem nie darum, ob er mit einem Werk gescheitert ist, es geht nur darum, inwiefern er seinen eigenen Ansprüchen, die aber niemand kennt und über die  eher Vermutungen anstellt werden, gerecht wird.

Die Romane und Kurzgeschichten Pynchons

Dabei wechselt  der Autor von „Die Enden der Parabel“ – das vielen Kritikern als Inbegriff des intellektuellen Komplexitäts-Romanes gilt – zwischen herkömmlicher, verständlicher Darstellung (wie in den Romanen „Die Versteigerung von Nr. 49“ und „Vineland“) und schwer verständlichen Szenarien. Dies wird aber bereits in seinen Kurzgeschichten deutlich, die ebenfalls im Spannungsfeld zwischen herkömmlicher Darstellung und postmodernen Experimenten schwanken.

„Prüfstand 7“: Ein Film über den Autor

Auch wenn es bereits einen Versuch von Robert Bramkamp gab, sich auf „Die Enden der Parabel“ filmisch zu beziehen – sogar mit Genehmigung Pynchons – wäre eine Verfilmung des psychedelisch angehauchten Detektivstoffes aus „Inherent Vice“ eine kleine Sensation. Angeblich sind ja die Filmrechte schon verkauft. Thomas Pynchon ist jetzt 72, wird er am Ende altersmilde?

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