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300: Rise of the Empire


ReisSack. Die Einschläge kommen näher. Hier der erste Trailer des am 1. August 2013 in unsere Kinos kommenden Metzelfilms. Nach dem Megaerfolg des Kinofilms „300“ sucht uns nun das Sequel heim: „300 – Rise of the Empire“. Es ist eine Verfilmung nach Frank Miller’s Comic „Xerxes“, das lange angekündigt war, von dem ich aber immer noch nichts gesehen habe. Miller war vor ein paar Jahren hoch gehandelt in Hollywood. Neben „300“ hatte sein „Sin-City“-Film für Aufsehen gesorgt. Beide Filme hatten eine völlig neue Bildsprache geschaffen, die zwischen Trick- und Realfilm angesiedelt war und alle Möglichkeiten zeitgemäßer CGI-Technik nutzte. Beides waren Umsetzungen von Comics von Frank Miller, der früher als der berühmteste und erfolgreichste amerikanische Comicschaffende galt. Als Frank Miller noch brav seine Comics gezeichnet und geschrieben hat, war ich ein großer Fan seines Wirkens. Seine ersten längeren Serien waren „DareDevil/Der Dämon“, „Spiderman“ und einige wenige andere Superheldenfiguren. Superhelden sind alle etwas dümmmlich, sie hauen drauf, anstatt richtige Lösungen zu finden. Aber daran gewöhnt man sich. Damals fiel es gar nicht auf, wie rückwärtsgewand und chauvinistisch viele Comicschöpfer sind. Irgendwann, als ich die Comic-Geschichte „300“ in einer oppulenten Buchversion in Händen hielt, die zigfach ausgezeichnet worden und ein großer Verkaufserfolg gewesen war (wie alles von Frank Miller) und ich dazu las, dass Miller gesagt habe, sein Leben lang wollte er diese Geschichte erzählen, fiel mir alles aus dem Gesicht. Denn „300“ als Geschichte ist einfach nur eine simple Vergeltungsgeschichte, wie sie einfältiger kaum sein kann. Sie zelebriert den amerikanischen Mythos von einer kleinen Gruppe, die sich bis in den Tod gegen eine erdrückende Übermacht wehrt. Das Comic war hervorragend gezeichnet und erzählt, der Film dazu war technisch eine Glanzleistung. Über das spannende Erzählen und die blendenden Bilder vergisst man aber manchmal die Inhalte. Frank Miller offenbarte sich, je unabhängiger und erfolgreicher er beim Film geworden war, als ein reaktionärer Geschichtenerzähler. Der Erfolg seines „300“- und seines „Sin-City“-Filmes war ihm offenbar zu Kopf gestiegen. Ab da schimpfte er gegen die Occupy-Bewegung, brachte den Comic-Band „Holy Terror“ heraus, mit dem er den Hass gegen Moslems schürte. Seit Miller seinen selbst inszenierten Spirit-Film herausgebracht hatte, der an den Kinokassen kolossal floppte, war er in Hollywood auch nicht mehr so wohl gelitten. Als Regisseur jedenfalls durfte er mehrere geplante Projekte nicht mehr umsetzen. Seine Geschichten werden aber gerne genommen, weil sie die Bedürfnisse der Masse befriedigen. So führt Noam Murro hier Regie und das Drehbuch kommt von Zack Snyder (der auch „300“ inszeniert hatte) sowie Kurt Johnstad nach dem Comic „Xerxes“ von Frank Miller, der zugleich Co-Produzent ist. Zack Snyder übrigens war an den Kinokassen mit der technisch aufwändigen Comic-Adaption von Alan Moore’s „Watchmen“ und mit der Game-Ästhetik von „Sucker Punch“ nicht erfolgreich. Im Falle von „Watchmen“ schade, denn dessen Inhalt sollte Amerika zu denken geben. Aber das ist ja das Problem. Kommentieren.

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