endoplast.de

Sprache: Die verändernde Kraft von Vorsilben und Nachsilben (=Präfixe und Suffixe)

Mann mit schweren Worten

Die deutsche Sprache gilt als kompliziert. Allerdings kann man sie manchmal für sich systematisieren, was Komplexität reduziert und die Wahrnehmung der Sprache als Ganzes vereinfacht. Worte kann man dabei fast wie ein simples Baukastensystem betrachten.

So gibt es als kleine Wortstammerweiterungen die Vorsilben (Präfixe) und die Nachsilben (Suffixe). Diese bilden den Einstieg oder den Ausklang eines Wortes und begegnen uns im täglichen Sprachgebrauch überall. Sie rahmen den Wortstamm ein und sind in ihrer Unverwechselbarkeit für die Wahrnehmung der Wortform mit entscheidend. Der Sprachstil wird dadurch geprägt und sein Variantenreichtum erweitert. Da Hörer und Leser die Präfixe und Suffixe und ihre Melodik verinnerlichen, tragen diese Silben zudem zur schnelleren Verinnerlichung von Worten in der Sprache bei. Speziell Nachsilben wie „-heit“ oder „-ung“ zeigen auch unverwechselbar die Wortart an, hier etwa Nomen. Tauscht man die letzte Silbe, wird

Nachsilben von Adjektiven sind:

Nachsilben von Nomen sind:

Vorsilben von Verben und Substantiven sind:

Liste einiger weiterer Vorsilben:

Diminutive: Verniedlichungsformen

Die Nachsilben „-lein“ und „-chen“ stellen Formen von Kosenamen und Koseworten, Verniedlichungen und Verkleinerungen dar. Ein paar Beispiele:

Die Verniedlichungsform als fester Sprachbestandteil

Begriffe wie „Mädchen“, „Brötchen“, „Kaninchen“, „Eichhörnchen“ oder „Meerschweinchen“ sind als Verniedlichungsformen fester Bestandteil des Wortschatzes geworden und haben keine nicht-verniedlichte Entsprechung mehr. Das Gegenteil der Diminutive wird „Augmentativ“ genannt und stellt eine Hervorhebung und Vergrößerungsform dar. Beispiele wären: „Unsumme“, „Übermaß“ oder „Abertausende“.

Weitere Diminutivsuffixe

Gerade als Bestandteil von Dialekten können verschiedene verniedlichende Nachsilben (Suffixe) zur Anwendung kommen. Zum Beispiel:

Eine dem Diminutiv-Wortstamm vor- oder nachgesetzte Silbe bezeichnet man auch als „Diminutivaffix“. Den Vorgang des Hinzusetzens der Affixe „Präfix“ und „Suffix“ zum Zweck der Verniedlichung nennt man „Diminutiv-Affigierung“. Ein Affix ist ein Wortbestandteil, das andere Bestandteile komplettiert, aber selbst nicht komplettierbar ist.

Vorsilben, die zuweilen „in“ sind

Es gibt Vorsilben, die in Mode kommen bzw. häufig gebraucht werden. Einige Beispiele:

Weitere Endoplast-Beiträge über Sprache und Worte:

Die mobile Version verlassen