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Helden: Michael Jackson aus Neverwhere

Michael-Jackson-Übermensch: War er der einzige, der gemacht hat, was Schoppenhauer wollte?

Ich liege im Bett und schlafe sehr fest. Das weiß ich zu diesem Zeitpunkt noch nicht. Aber hinterher.

Eine Stimme spricht zu mir:
„Ralf…?“
„ja…?“
„Bist Du wach?“
„Ich glaube ja. Wer spricht denn da?“
„Ich bin’s, Michael.“
„Michael Jackson?“
„Ja.“
„Ich denke, Du bist tot?“
„Ja. Aber ich lebe in Euren Köpfen weiter.“
„Stimmt…“

Er ging durch die Hölle, um uns zu unterhalten.

„Ich habe mich sozusagen geopfert, habe all den Schmerz auf mich genommen…“
„Aber nicht bewußt…?“
„Nein, nicht bewußt.“
„Wie meinst Du das mit dem Schmerz?“
„Die Welt gebiert Menschen, die berühmt werden. Die leben so, wie es die Leute in ihren Träumen haben wollen. Michael Jackson gab es gar nicht in der Form. Die Leute dachten, ich wäre viel mehr als ein normaler Mensch. In Eurem deutschen Spiegel-Magazin stand nach meinem Tod, ich wäre ein Solitär. Ein Solitär ist immer allein, und das schmerzt.“
„Du warst so weit oben, da war kein anderer mehr.“
„Genau.“

Mensch, Künstler, Sozialwesen: Wo ist er gescheitert?

„Bist Du ein zweiter Jesus?“
„Ich weiß nicht, ob man das so sagen kann. Erich Fromm, der große Sozialphilosoph, hat mal in einem Interview gesagt, er sei der Meinung, dass irgendwann wieder ein Messias auf die Welt kommen würde. Einer, der all das verkörpert, was die Leute sich wünschen (aber nicht zu sagen und zu leben trauen). Einer, der die Massen anzieht und lenkt. Danach würden sich die Menschen sehnen. So einer war ich, glaube ich, eine Zeit lang.“
„Ich finde es traurig, dass Du trotz Deiner Begabung kein gutes Leben mehr führen konntest.“
„Was weißt Du darüber? Aber meine Begabung kam aus meinem Schmerz. Ich konnte nur so gut werden, weil ich gut werden mußte. Sonst wäre ich vielleicht viel früher gestorben.“
„Aber es hat Dich eingeholt.“
„Ja.“

Ein Künstler im Abseits: Der Glanz der alten Tage war der Dunkelheit gewichen.

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