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Agnes Obel Multimusik

Welt-Musik. Fernab aller Kompositions-Techniken oder der Phrasierung beim Spielen der Instrumente, die ein Musikgenre wie Pop, Jazz oder Klassik auszeichnen, erkennen Laien eigentlich nur einen spezifischen Klang, der heutzutage allerdings Elemente von allem enthalten kann. In den 1980er Jahren ist der Begriff der Weltmusik in aller Munde gewesen. Peter Gabriel war einer der Wegbereiter. Es war damals aufregend, der westlichen Pop- und Rockmusik Einflüsse aus fremden Kulturen hinzuzufügen. Schon lange vorher hatten tonangebende Rock-Gruppen wie die „Rolling Stones“ oder die „Beatles“ zaghaft andere kulturelle Einflüße zum Beispiel aus Indien oder der Karibik in ihre Musik integriert. Gerade die Beatles arbeiteten aber beispielsweise bereits mit klassischen Arrangements, nahmen so nicht nur fremde kulturelle Einflüsse auf sondern auch andere Musik-Genres. 1978 stieß die junge Sängerin, Instrumentalistin und Komponistin Kate Bush mit dem Album „The Kick inside“ und der ungewöhnlichen Hit-Single „Wuthering Heights“ eine neue Tür auf. Sie integrierte in ihre höchst originelle Musik Elemente aus Klassik, instrumentierte hier und da etwas jazzig und sollte in weiteren Alben ebenso ethnische Musik integrieren. Welt-Musik war nun etwas ganz Anderes geworden, etwas Normales, quasi der musikalische Standard, zusammengesetzt aus zahlreichen Versatzstücken von überall her und nicht unbedingt aus anderen Kulturen. Über 30 Jahre später (und natürlich auch nach Björk) hat die Dänin Agnes Obel mit einer Pop-Musik, die die Label „Folk“ und „Indie“ trägt und allein über die Instrumentierung einen gehörigen Schuß Klassik rüberbringt, den kleinen Hit „Just so“, weil einer ihrer Songs in der Werbung für ein Telekommunikations-Unternehmen gedudelt wird und hier im Video zu sehen ist. Das Lied erinnert ein bißchen an Kindermusik, es ist traumhaft schön und introspektiv. Und es tritt den Beweis an, dass Popmusik täglich eine Brücke zwischen allen Stühlen schlägt. Hier ein bißchen klassisch lnstrumentiert, manchmal mit einer Prise Jazz-Anmutung, im folkigen Mantel aber alles zusammen ein Pop-Cocktail. Das ist nicht spektakulär sondern ganz selbstverständlich. Kommentieren.

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