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Neonbabies‘ blaue Augen

AugenBlues. „Blaue Augen“ von den Neonbabies war 1981 so ziemlich der Anfang von zwei der interessantesten parallel verlaufenden Musikkarrieren im deutschen Pop-Business. Die Rede ist von Inga und Annette Humpe, den beiden Schwestern, die mal kooperierten und oft getrennte musikalische Wege gingen und wie kaum jemand anders in deutschen Musik-Business den ständigen kreativen Wechsel bevorzugten. Das meiste, was sie taten, waren Musik-Projekte, die nicht den Anspruch hatten, für die Ewigkeit gemacht zu sein. Wenn es sich nach ein paar Jahren totlief oder keinen Spaß mehr machte, kam das nächste Projekt an die Reihe.

Als ein solches könnte man auch die Neonbabies betrachten. Die waren 1979 in Berlin gegründet worden, vor dem Hintergrund von Punk, der in den 1970er-Jahren den Rock gradliniger gemacht und so revitalisiert hatte und New Wave, einer daraus resultierenden frischeren Popmusik. Die Neonbabies galten zu einer Zeit, als im Pop kaum deutsch gesungen wurde, als Vertreter der Neuen Deutschen Welle, die internationalen Sound mit deutschen Texten mixte. Anfang der 80er sorgten sie für Furore und galten als neu und aufregend. Die Schwestern Annette Humpe (Jahrgang 1950) und Inga Humpe (Jahrgang 1956), die aus dem westfälischen Herdecke stammten, leiteten die Band. Ab 1981 brachte sie jährlich je ein Album heraus, 1983 war Ende.

Es schloß sich direkt im gleichen Jahr der Hit „Codo“ für das Musikprojekt DÖF (Deutsch-Österreichisches Feingefühl) an, an dem die Schwestern beteiligt waren. Annette Humpe, die ältere Schwester war parallel zu den Neonbabies ab 1980 ebenfalls maßgeblich bei der Band „Ideal“ engagiert, die „Blaue Augen“ in einer überzeugenderen Version einspielten. Ideal veröffentlichte die Langspielplatten „Ideal“ (1980), „Der Ernst des Lebens“ (1981), „Bi Nuu“ (1982) und live „Zugabe“ (1983). Neben Annette Humpe hatten Ernst Ulrich Deuker, Frank Jürgen „Eff Jott“ Krüger und Hans-Joachim Behrendt dazu gehört.

Annette Humpe spielte 1990 ein Soloalbum ein und hatten von 1985 bis 1995 drei Alben in Kooperation mit ihrer Schwester Inga realisiert. Ab 2005 war Annette Humpe Mastermind von „Ich+Ich“. Daneben gab es verschiedene andere Projekte, während Inga Humpe wesentlich mehr auch international kooperierte und seit 2000 mit „2Raumwohnung“ erfolgreich ist. Kommentieren.

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