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Google Glassnost

BraveKnewWorld. Die neue Welt kann kommen. Gerade eben haben die Verkaufszahlen der Smartphones die der alten Old-School-Handys, mit denen am im wesentlichen nur telefonieren kann, zum ersten Mal überholt, da konkretisiert sich auch das Konzept der Google-Glass-Daten-Brille. Kann man sich vorstellen, dass zukünftig Menschen damit herumlaufen? Ja, aber ob sofort, das die Frage. Das Look & Feel jedenfalls, wie man es im Konzept-Video sehen kann, scheint nicht schlecht. „Augmented Reality“ nennt man sowas, eine Art erweiterte Realität, bei der man z.B. ein Gebäude von außen betrachtet, und Google Glass sagt einem, was das für ein Gebäude ist. Auch Wege kann es weisen und vielfältige weitere Informationen über das Gesehene geben – ein Augenaufschlag mag irgendwann genügen. Man kennt sowas ähnliches aus dem Museum: Früher per Casetten-Walkman heute per Handy und bald per Brille, könnte man durch eine Ausstellung schlendern und von der Brille näheres über die Exponate erfahren. Aber halt! Es gab schon mal eine Brille, die 3D-Brille, die trotz der fantastischen Seherlebnisse in den 1950er Jahren Schiffbruch erlebte und sich nicht durchsetzen konnte. Über ein halbes Jahrhundert hat es gedauert, bis die 3D-Brille Akzeptanz fand und die Filmindustrie beflügelt hat. Wird Google Glass sofort ein Erfolg? Es ist folgerichtig, die Augen als unseren Hauptorientierungssinn technisch zu erweitern. Es kommt dann darauf an, wie gut die Umsetzung gelingt. Google Glassjedenfalls führt das, was Google anstrebt, konsequent weiter: Die Suchmaschine und die geolocation-basierten Dienste wie Google Maps und Google Local sollen vollends mobil werden und überall und in jeder Situation nutzbar sein. Ob am Handgelenk per Daten-Uhr, per Brille und sowieso per Smartphone (z.B. via Siri), Smartlet bzw. Phablet oder Tablet. Die kommunikativen technischen Möglichkeiten haben längst die heimischen vier Wände verlassen. Grundlage der neuen Datenwelt ist die kabellose Durchdringung der Gesellschaft durch das Internet. Politische Kurzsichtigkeit und Profitinteressen lassen die technikgeschwängerte Gesellschaft etwas sehr langsam kommen. Ist Google Glass zu schnell? Berechtigte Frage, man kann zu innovativ sein, nämlich dann, wenn man zu früh ist. Natürlich ist das hier Geschriebene nur ein Teil der augenblicklichen Umwälzungen. Die Revolution bei der dreidimmentionalen Visualisierung im Kinofilm, bei Ballerspielen, in der Medizin oder anderen wissenschaftlichen Bereichen führt im Zusammenspiel mit 3D-Druckern, die Gegenstände erzeugen können, zu völlig neuen Möglichkeiten. Bisher hat die digitale Welt des Internet die echte Welt imitiert. Nun wirft das Imitat eine eigene neue Welt aus. Ob in Form von Gegenständen, in Form von Daten und Informationen wie bei Google Glass, in Form des Smartphones als ständig präsenter Kommunikationszentrale in der Hosentasche – die virtuelle Welt hat die echte überholt. Hoffen wir, dass wir zukünftig noch wissen, wo wir gerade sind. Ob Google Glass dabei helfen kann? Oder im Gegenteil? Kommentieren.

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