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Der psychotische Autor: Ein Tool, mit dem man Wahnsinnsbücher schreiben kann

Psychoschreiben

Es gibt ein Tool im Web, mit dem man kranke Bücher automatisiert schreiben lassen kann. Der Psychotic Writer erstellt dicke Schinken und lässt sie dich als PDF ausdrucken. Am besten lässt die Ausdrucke als Hardcover binden, bevor die Grüne Minna kommt und dich abholt.

Der Film „Shining“ und die Folgen

Das Tool basiert auf dem Buch und dem Film Shining. Der Roman Shining von Stephen King war von Stanley Kubrick verfilmt worden. Der Horrorstreifen von 1980 sorgte in verschiedener Hinsicht für Furore, obwohl der Film Stephen King – wie immer wenn ausnahmsweise eine gute Verfilmung eines seiner Bücher gelingt – die Kubrick-Version nicht gefiel.

Stephen King und die sich überschneidenden Welten

King hat übrigens oft in seinen Büchern die Figuren oder Ereignisse der fiktiven Autorenwelt die wirkliche bevölkern lassen bzw. er hat die Welten miteinander verwoben. Diese Aspekte im Werk Kings sind selbstreferentiell und augenzwinkernd. Sein Schreiben hat er ja auch offensichtlich selbst bis an die Grenze betrieben. Aber das nur am Rande.

Der wahnsinnige Autor als Motiv

In Shining kann man einen manisch tippenden Autor dabei zusehen, wie er sich mit seiner Familie in die Einsamkeit zurückzieht und tippt und tippt und tippt, bis ein veritabler Stapel Papier beschrieben ist.

Was du heute kannst besorgen…

Als seine Frau das Manuskript zur Hand nimmt, sieht sie, dass all diese Seiten nur mit einem Satz, der schier endlos wiederholt wird, betippt sind: All work and no play makes Jack a dull boy. Zu Deutsch heisst das in etwa: Nur die Arbeit und nicht etwa das Spiel macht aus Jack einen Dummkopf. Die deutsche Shining-Fassung hatte das gar nicht so übel mit Was du heute kannst besorgen, das verschiebe nicht auf morgen übersetzt.

What makes Jack a dull boy?

Das ganze ist die Metamorphose von Normalität zu Psychose. Schön, dass es ein Tool gibt, dass dem Wahnsinn eine bequeme Form gibt; denn im Psychtic Writer wird dieser eine Satz endlos wiederholt, ohne dass man sich als Nutzer über ein paar Klicks hinaus überanstrengen müsste.

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