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Megyn Kelly in der Howard Stern-Show

Hier ist der Ausschnitt aus einer Radiosendung zu hören und mitgefilmt zu sehen, der indirekt ein Schlaglicht auf die amerikanische Medienwelt und deren Politikbild wirft. Die Frage ist, wie man die Geschichte beginnt…

Im Radiomitschnitt interviewt die berühmte Talk-Radio-Legende Howard Stern die Journalistin Megyn Kelly, die es beim rechtskonservativen Fernsehsender Fox News mit ihren Sendungen America’s Newsroom und The Kelly File zu großer Popularität gebracht hat.

Fox News, Rupert Murdoch und Roger Ailes

Eingestellt hat sie Fox-News-Channel-Gründer Roger Ailes, der den Sender für Milliardär und Medienunternehmer Rupert Murdoch hochgezogen hatte. Roger Ailes ist eine der interessantesten Figuren im amerikanischen rechten Medienzirkus. Drei Präsidenten hat der Republikaner ab 1967 in ihre Wahlkämpfe geführt und beraten: Richard Nixon, Ronald Reagan und George H. W. Bush. Fox-News als Infotainment-Fernsehsender kann man als oft populistisch agierenden Medienkanal in Opposition zu Barack Obama sehen.

Ronald Reagan und Donald Trump

Beim Stichwort „Ronald Reagan“ horcht man zudem auf. Denn schon dessen politische Karriere wirkte damals wie ein Witz. Der B-Movie-Schauspieler schaffte es von 1981-1989 mit Hilfe von Roger Ailes als Wahlkampfstrategen, der 40. Präsident der USA zu werden. Nun tobt der amerikanische Vorwahlkampf. Im Zentrum der Aufmerksamkeit steht der Republikaner Donald Trump, der eine erfolgreiche Alleinstellung als Kandidat durch radikale Äusserungen, Tabubrüche und Beleidigungen geschafft hat und als Favorit für die Präsidentschaftskandidatur der Republikaner gilt, obwohl ihn die Republikaner nicht mögen.

Donald Trump und Megyn Kelly

Die öffentliche Aufmerksamkeit musste sich Trump aber inzwischen mit Megyn Kelly teilen. Die hatte ihn während der ersten republikanischen Debatte, die im Fernsehen übertragen wurde zum Beispiel danach gefragt, ob es für ihn okay ist, Frauen als „Fat pigs“ („fette Schweine“), „Dogs“ („Hündinnen“), „Slobs“ („Schlampen“) oder „Disgusting animals“ („ekelhafte Tiere“) zu bezeichnen, wie er es tatsächlich öffentlich getan hatte. Dass Kelly ihn vor laufender Kamera derart korrekt zitierte, hatte Trump damals aus dem Konzept gebracht. Er hatte danach medial und im Speziellen auf Twitter gegen die Moderatorin gewettert, rief zum Boykott ihrer Sendungen auf, schrieb, sie sei überbewertet und verunglimpfte sie.

Donald Trump versucht Gegenangriff

In der Debatte hatte er es sich nicht verkneifen können, kurz einzupflechten, dass auch er mit Radio-Moderator Howard Stern befreundet sei und sie ihn ja auch kenne. Das war ein kleiner versteckter Hinweis auf ihre Offenheit in der oben zum Teil nachzuhörenden Sendung, in der sie ungeniert auf sehr private Fragen geantwortet hatte. Ein repressives Mittel seitens Trumps, um sie einzuschüchtern. Gelungen ist es ihm aber nicht.

Trump gegen die Moderatorin

Inzwischen hat Trump sich geweigert, sich noch einmal von Megyn Kelly interviewen zu lassen, was für beide Seiten keine gute Lösung ist. Denn eine Vorzeige-Journalistin ohne den Spitzenkandidaten und ein Spitzenkandidat ohne den erwarteten medialen Schlagabtausch ist weder für Fox News noch für Trump gut. Inzwischen haben sich Kelly und Trump zu einem persönlichen Gespräch getroffen. Kelly jedenfalls hat Roger Ailes neue Zuschauerschichten erschlossen und gilt als das quotenreichste Zugpferd bei Fox News – wohl auch der Grund, warum Ailes sich im Konflikt Kelly/Trump vor seine Moderatorin gestellt hat.

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