KunstMusik. Der Engländer Peter Hammill ist eine musikalische Kategorie für sich. Mit seiner Band Van der Graaf Generator hat er sich in die Analen des anspruchsvollen ArtRock eingeschrieben, er selbst als Solokünstler hat bis heute 29 Studio-Soloalben veröffentlicht, bei zahlreichen Kollaborationen mitgewirkt und viele Livealben veröffentlicht. Seit 2005 sind Van der Graaf Generator nach 28 Jahren wiederbelebt worden. Das obige Stück In the End, stammt vom Peter-Hammill-Solo-Album Chameleon in the Shadow of the Night aus dem Jahr 1973, in dem auch der Liveauftritt im Video aufgenommen wurde. Hammill war damals auf dem Höhepunkt seiner Ausdrucksfähigkeit. Viele seiner Alben in späteren Jahrzehnten sind gerade gesanglich spröder und eintöniger geraten. Chameleon in the Shadow of the Night war Hammills zweites Soloalbum und erinnerte wieder stärker an seine Arbeit mit Van der Graaf Generator, etwa an deren famoses Album Godbluff. Hammill wandelt als Solokünstler zwischen Klassik und Experimentierfreude, zwischen Ruhe und Innovation und gilt als einer der wenigen Musiker, der keine Kompromisse macht. Seine treuen Fans weltweit danken es ihm. Und ein Ende seiner musikalischen Konsequenz ist immer noch nicht abzusehen. Gerade eben haben Van der Graaf Generator Merlin Atmos herausgebracht, ein Live-Album, das Material aus dem Jahre 2013 bietet und in der Deluxe-Version unter anderem (die über 10-Minuten-Stücke) Over the Hill, Scorched Earth, Meurglys III The Songwriters Guild, Man-Erg und Childlike Faith in Childhood’s End enthält. Es ist wieder in der Dreier-Besetzung Peter Hammill, Hugh Banton und Guy Evans ohne den ehemals musikalisch und soundmäßig prägenden David Jackson, mit dem es 2007 zum Bruch gekommen war, eingespielt worden. Hugh Banton kam die Aufgabe zu, auch live den fehlenden Jackson per Keyboard zu ersetzen. Dass das viel besser als gedacht funktioniert, konnte man bereits auf den drei Studioalben Trisector (2008), A Grounding in Numbers (2011) und Alt (2012) hören. Nach der Reunion ist es bereits das vierte Live-Album. Real Time, 2007 veröffentlicht, hatte Aufnahmen aus 2005 noch in der Viererbesetzung enthalten, Live at the Paradiso, 2009 veröffentlicht, hatte Aufnahmen aus 2007 enthalten und war das erste Livealbum in der aktuellen Dreierbesetzung gewesen. Schließlich war 2012 Recorded Live in Concert at Metropolis Studios, London mit Aufnahmen aus 2010 erschienen. Die meisten Stücke auf dem aktuellen Album kennt man schon von anderen Livealben, nicht aber Flight, eines der besten epischen Solo-Suiten von Hammills Soloalbum A Black Box und A Plague of Lighthouse-keepers vom legendären Van-der-Graaf-Generator-Album Pawn Hearts. Kommentieren.