CoenLächler. Ethan und Joel Coen, kurz: „Die Coens“ sind ein genialisches amerikanisches Regisseurs-Bruderpaar, das unglaublich gute Filme gedreht hat. Schon Blood Simple von 1984 fiel durch ein vertracktes Drehbuch auf, das vom Mainstream abwich und einige Wendepunkte bereit hielt. Die Moral von der Geschicht: Morden ist nicht ganz so einfach, wie man denkt. Dennoch war der Film noch recht klassisch erzählt. Arizona Junior von 1987 war da weniger klassisch, etwas albern, sehr witzig und man konnte ahnen, dass hier große Spaßvögel am Werk waren. Der hintergründige Humor sollte sich wie ein roter Faden durch das Werk der Coen-Brothers ziehen. Miller’s Crossing von 1990 war ein grandios erzählter Gangsterfilm, der ein zweiter früher Höhepunkt ihrer Erzählkunst war. Barton Fink von 1991 war alles andere als Mainstream. Gezeigt wurde Hollywood als Hölle, in der ein Drehbuchautor verbrennt. Harter, ernster Stoff. Ebenso Hudsucker – Der große Sprung von 1994, auch hier ein Mann, der in seinem irrwitzigen Alltag durchdreht. Nicht so ganz der große Wurf aber ebenso irrwitzig in seiner Erzählung wie Barton Fink. Der geneigte Zuschauer bekam immer mehr eine Idee davon, welch großartig-skurile Charaktere die Brüder schaffen konnten. 1996 folgte mit Fargo ein Film, den manch einer für ihren besten hält. Witzig, straight erzählt und absolut skuril. Dabei ist der eigentliche Kultfilm der Coens The Big Lebowski von 1998. Ich finde ihn etwas langatmig erzählt. Aber wenn ein Film eine ganz eigene Welt schafft, dann dieser. Es folgten 2000 O Brother, Where Art Thou? – Eine Mississippi-Odyssee und 2001 The Man Who Wasn’t There: Anspruchsvoll erzählt und mit großartigen Schauspielern bestückt. Ein (un)möglicher Härtefall von 2003 und Ladykillers von 2004 wurden arg mainstreamig, dafür waren
No Country for Old Men von 2007 und Burn After Reading – Wer verbrennt sich hier die Finger? von 2008 wieder echte Meilensteine. Der erste spannend und vertrackt erzählt, ähnlich wie ihr allererster, der zweite herrlich abgedreht. Es folgten 2009 A Serious Man und 2010 True Grit, ein John-Wayne-Remake, wieder mit Jeff Bridges in der Hauptrolle, der sie als Big Lebowski schon begleitet hatte. Was jeder Interessierte wissen will: Wer von beiden ist für ihr hohes erzählerisches und filmisches Niveau verantwortlich? Niemand weiß genau, wie sie zusammenarbeiten. Der Fragesteller im Video läßt nicht locker und die Antwort ist verblüffend. Kommentieren.