MoreMorrison: Das ist eine der letzten bekannten Studio-Performances der Doors, bei der Frontmann und Sänger Jim Morrison vor seinem Tod noch mit dabei war. Ein letztes Album als Vehikel für den Starkult? Ein Van ins Himmelreich der Normalität?

Eingespielt wurde die letzte Platte der Doors in der Viererbesetzung 1971. „L.A. Woman“ war ein bluesbeeinflußtes Album, auf dem nicht nur das treibende gleichnamige Titelstück zu hören war, sondern als letztes Stück auch der Rock-Klassiker „Riders on the Storm“.

Letzte Platte „L.A. Woman“

„L.A. Woman“ war wie die meisten anderen Doors-Scheiben ein großartiges Album, vielleicht das in sich geschlossenste und konzeptionell stimmigste. Nach all den vorherigen Ausflügen in abgedrehte, provokante und so noch nie gehörte Musik-Bild-Welten erschien das letzte Doors-Album (auch wenn es noch zwei andere Platten danach ohne Jim Morrison gab) bodenständig und geerdet – sie war weitestgehend normaler als die sonstige Doors-Kultur, trotz „Riders on the Storm“.

Wildes Rock’n’Roll-Leben

Im Video kann man jedoch hören, wie tief Jim Morrison bereits unten war. Seine Stimme hatte sich zur Kaum-noch-Wiedererkennbarkeit verändert. Allerdings hatte sie nichts von ihrer Ausstrahlung verloren. Ein wildes Rock’n’Roll-Leben und Drogen ohne Ende hatten ihre Arbeit zuverlässig verrichtet. Traurig: Der vermeintliche Vorzeige-Poet der Rockmusik war in den Sessions hart am Rand des Herumlallens – oder sogar mitten drin.