Hasenfußragout. Oftmals wird bedauert, dass die Politik verkommen ist, dass sie von egoistischen Hasenfüßen durchsetzt ist, die außer ihrem eigenen Interesse kein Ziel vor Augen hat. Dabei ist Politik gar nicht einfach. Sie ist die Kunst der Machtausübung gleichermaßen wie auch die Kunst der Diplomatie – und auch der Kunst der Rhetorik. Denn das, was man politisch erreichen will, muss man in einer Demokratie der Öffentlichkeit verständlich machen. Keiner im Deutschen Bundestag macht das so brilliant wie Gregor Gysi von „Die Linke“. Gut reden kann aber niemand, der stromlinienförmig ist. Denn seine Plattitüden würden einschläfern. Gregor Gysi ist parteiübergreifend einer der ganz wenigen, die packend vortragen können und damit in den Bann ziehen. Als Junge war er Synchronsprecher, das Reden hat er also von der Pike auf gelernt. Hier zu hören ist seine Rede vom 18.11.2013 im Deutschen Bundestag, in der es um Edward Snowden und die weltweite Überwachung ging. Gysi schlägt darin Edward Snowden für den Friedensnobelpreis vor. Keine schlechte Idee eigentlich. Und er wirft Fragen auf: Steht die deutsche Bundesregierung unter dem Pantoffel von Big Brother? 1955 wurde das Besatzungsstatut von Konrad Adenauer (CDU) aufgehoben worde, aber offenbar ist das aber rechtlich nicht einwandfrei gelaufen. Welche Verträge sind auf gehoben und welche nicht? Stehen wir – rein rechtlich gesehen – noch unter der Einflußnahme der ehemaligen Besatzungsstaaten? Der Öffentlichkeit wird das vorenthalten. Und: In Berlin wird ein gigantisches neues NSA-Abhörzentrum gebaut. Wer hat das erlaubt?