SonnenanbeterGhostlight. Es war eine kurze Nacht gewesen. In einem dunklen Jahr ohne Sonnenschein, ein Jahr der Abgründe, in dem ich um ein Haar nicht mehr an mich geglaubt hätte. Eine viel, viel zu kurze Nacht, ein viel zu viel zu langes Jahr. Jetzt ist das bald vorbei. Kennst du das?: Wenn du die ganze Nacht auf warst, bei grellem Lampenlicht und je länger du auf bist, desto greller erscheint es dir, bis du die Augen zusammenkneifst, selbst wenn du es als Geisterlicht nur aus den Augenwinkeln wahrnimmst. Und irgendwann wirst du hysterisch und springst auf, rennst zum Lichtschalter und machst das Licht aus, weil du dieses Grelle und Blendende nicht mehr aushältst.

Gordischer KnotenpunktLichtAnmache. Doch draußen ist es längst hell gewesen. Als du den verschissenen Lichtschalter umgelegt hast, ist das Kunst-Licht zwar ausgegangen, aber die Sonne hat noch heller und noch viel intensiver von draußen herein geschienen. Jetzt bist du praktisch blind und geblendet. Du torkelst herum, schwankst. Du machst das lange, sehr lange. Zwischendurch hast du das Licht wieder angemacht, weil du irrtümlich gegen den Schalter gefallen bist, wie eine Pennerin.

HenkersmannVerpissSonne. Also machst du es wieder aus. Aber draußen ist es dunkel geworden und so stehst du komplett im Dunkeln. Sonne weg, ganz und gar krass weg. Du liebst die Dunkelheit auch wenn du nichts mehr siehst. Du liebst die Dunkelheit, spürst deine Lebensgeister.

Cappuchino-MannSchwachMate. Später, als du alt geworden bist, erinnerst du dich daran, dass es dir im Dunkeln gefallen hat und du keine Angst zu haben gebraucht hast. Dieses einmalige Gefühl von Stärke im Zentrum der Schwäche.