Drehbuch

Albinofrau im Regen steht.
Sie ist leicht.
Sie ist durchsichtig.
Sie ist nackt.
Füße berühren den Boden kaum.
Unter ihr die Pfütze ist bunt, gelöst ihre Farben,
Rinnt schwarz die Straße hinunter.

Aus Glas ihre Augen, schlucken das Licht.
Kommt einer, blickt in die dunklen Höhlen.
Und wie sie wieder sieht.

Blutleer ihr Mund, trocken, verloren die Sprache.
Kommt einer, legt seine Lippen darauf.
Und wie sie wieder spricht.

Verstopft ihre Ohren, Schreie darin stecken.
Kommt einer, wispert „Ich liebe dich“.
Und wie sie wieder hört.

Gelähmt ihre Arme, Krallen in der Luft.
Kommt einer, reicht die Hand, spielen Finger, geben Halt.
Und wie sie wieder steht.

Kalt ihre Füße, stolpernd über Steine.
Kommt einer, kniet nieder vor ihr.
Und wie sie wieder tanzt.

Zerbrochen ihr Herz, zerstreut sind die Teile.
Einer kommt, wirft schützend darüber sich.
Und wie sie wieder schreit.