MoebiusSchleife. Ein Jahr vor dem Tod von Moebius gab es vom 12. Oktober 2010 bis zum 13. März 2011 (er starb am 10. März 2012) eine Retrospektive seines Werkes in Paris, das von der Kunststiftung Fondation Cartier pour l’art contemporain unter dem Titel Moebius-Transe-Forme ausgerichtet worden war. Jean Giraud war einer der wenigen Comickünstler, der sowohl relativ herkömmliche realistische Comics zeichnen konnte als auch surreal-phantastische als Moebius. Er ging zeichnerisch und erzählerisch von der realen Welt in die surreale und fand zwischen beiden immer wieder neue Türen für einen interessanten Übergang. Das und der Umstand, dass es auch rein technisch keine Grenzen für ihn gab, macht sein zeichnerisches Werk einmalig. Moebius sagt im Video: „Es ist wunderbar, immer wieder etwas Neues zu schaffen, gleichzeitig Architekt, Maler, Philosoph und Demiurg zu sein.“ (Ein Demiurg war in der Antike der Schöpfergott, ein Handwerker der Weltenerschaffung.) Eine solide stabile Persönlichkeit, meint Moebius weiter, sei keine Selbstverständlichkeit. Das Konzept des Ichs könne kippen, „in Wahnsinn münden, in Verlustängste übergehen oder in die Angst zu erkennen, wer man ist.“ Kommentieren.