Uli Hoeneß zürnt Felix Magath, weil der den Rasen nicht gegossen hat.

Uli Hoeneß zürnt Felix Magath, weil der den Rasen nicht gegossen hat.

Der Teufel gegen Gott. Darth Vader gegen Luke Skywalker. Oder eben: Bayern München gegen Schalke 04. Da geht es nicht nur um Fußball sondern um Weltanschauungen, auch um zwei ökonomische Welten – Arm gegen Reich –, um Marketing gegen Ehrlichkeit und um Psycho-Duelle.

Dass Uli Hoeneß der einst Christoph Daum zu Fall gebracht hat, indem er dessen Kokain-Konsum öffentlich thematisierte, so lautstark über die Botanik des Schalker Untergrunds sprechen muß und die Medien das breit treten, hat einen HInter-Sinn: Bayern München wollte seine Dominanz herausstellen, wollte die Schalker als Betrüger in die Ecke stellen, die absichtlich schlechte Rasenverhältnisse geschaffen hätten, um das reibungslose Spiel der Bayern zu stören. Wie witzig.

Psycho-Duelle entlang der Grasnarbe
Felix Magath, der in seiner Freizeit gerne Schach spielt, hatte die alte Bayernstrategie der Dominanz unterlaufen wollen, indem er sie permanent als Favoriten ausrief. So nahm er den Druck von seiner Mannschaft, der im Zusammenhang mit dem Rekord-Meister Bayern München immer ein wichtiger Faktor ist. Ausgetragen wird dieses Psycho-Duell über die Medien. Und die spielen gerne mit, weil es jetzt so richtig spannend wird.

Verbal ins Gras gebissen
So wie die Bayern-Initiative mit Daum nicht nur einen Trainer dazu zwang abzudanken, wurde damals auch eine gegnerische Mannschaft in Mitleidenschaft gezogen. Der jetzige Rasen-Skandal, der eigentlich keiner ist sondern eher eine nachhaltige Sparmaßnahme in schlechten Zeiten – hätte der Rasenaustausch Schalke doch mal eben 100.000 Euro gekostet – sollte aus Bayernsicht den Schalkern mal zeigen, was für kleine Würstchen die sind.

Motivations-Schub in Gelsenkirchen?
Es hat offenbar gewirkt. Allerdings ist der Abstand zwischen beiden Mannschaften denkbar gering. So gering, dass die Bayern zittern müssen. Die Schalker sind nun wieder Verfolger mit guten Chancen. Sie haben jetzt die Motivation auf ihrer Seite, weil der Erstplatzierte immer mehr zu verlieren hat. Fast möchte man meinen, es geht gerade jetzt nicht nur um die bessere Mannschaft sondern um die richtige Strategie. Was läßt sich Magath einfallen? Wann kommt das nächste Störfeuer aus München?