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Smithsonian’s Zensur

Gottesblessterung. Es begab sich im Dezember letzten Jahres, dass das Washingtoner Smithsonian-Institut, eine bedeutende amerikanische Forschungs- und Bildungseinrichtung, die auch Museen betreibt, ein künstlerisches Video aus einer Ausstellung verbannt hatte. Man weiß ja, dass in den USA mit religiösen Themen, auch im weitesten Sinne, nicht zu spaßen ist. In dem Video ist eine Jesus-Holzfigur zu sehen, auf der Ameisen herumlaufen. Der Film des verstorbenen Künstlers David Wojnarowicz aus 1987 thematisiert AIDS, wurde in der Washingtoner Transformer Gallery gezeigt und trägt den Titel „A Fire in my Belly“. Zum Opfer gefallen ist das mediale Kunstwerk dem Begehren rechts-religiöser und republikanischer Kreise in den USA. Bill Donohue, Präsident der „Catholic League“, hatte sich öffentlich beschwert und in Aussicht gestellt, man werde gucken, ob hier Steuergelder richtig eingesetzt würden. Man muß in den USA seit längerem aufpassen, nicht auf eine schwarze politische Liste zu kommen. Die Stimmung erinnert an die McCarthy-Ära der 50er Jahre. Vielleicht haben die Ausstellungsmacher auch deshalb so willfähig reagiert, weil der Film Teil der Ausstellung „Hide/ Seek“ ist, die 104 Werke schwuler und lesbischer Künstler zeigt – übrigens noch bis zum 13. Februar – und damit zusätzlich angreifbar genug wäre. God Bless America. Kommentieren.

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