InkExzess. Ich muss zugeben, dass ich trotz der faszinierenden Möglichkeiten des digitalen Malens und Zeichnens, die ich selbst intensiv betreibe, dessen Virtualität manchmal belächeln muss. Ein echter Stift und ein realer Pinsel, echte Farbe, echtes Papier und echte Leinwand schulen die motorischen und sensorischen Fähigkeiten. Beim digitalen Werken verkümmern sie heimlich, still und leise. Entsprechend vorurteilsbehaftet bin ich an Adobe’s „Ink & Slide“ herangegangen – auch wenn eben ein Zwiespalt mitschwingt, weil ich gerne Neues ausprobiere. Ink & Slide ist Adobe’s erste Hardwarelösung. Damit kann man am Tablet (im Moment nur an Apple’s iPad) zeichnen und gestalten. (Dabei hatte ich nebenbei gesagt zudem im Kopf, dass Adobe sich zum Monpolisten bei Grafik-Software entwickelt hat. Fehlende Konkurrenz ist aber niemals gut und verleitet zur Überheblichkeit.) Als ich gesehen habe, wie das digitale Zeichen am iPad mit „Ink & Slide“ funktioniert, fand ich das auf den ersten Blick ziemlich umständlich. Doch dann kam „Slide“ in mein Gesichtsfeld. „Slide“ ist im Prinzip ein intelligentes digitales Lineal, und wenn man sieht, wie man das digitale Lineal auf den Bildschirm des iPad legt und damit Striche zieht, dann stellt sich ein gewisses Aha-Erlebnis ein. Wie gesagt, im Rahmen des digitalen Irrwitzes war ich schon etwas erstaunt. „Slide“ hat mich an die Bombe in „2001 Odyssee im Weltraum“ erinnert, nur sprechen kann es nicht, und beißen tut es übrigens auch (noch) nicht. ;-) Kommentieren.