Stufenpudel

Schon als er den Flur betreten hatte, war es ihm vorgekommen, als wäre etwas anders. Erst hatte er sich die Jacke und dann die Schuhe ausgezogen und den Raum mit leicht vorgerecktem Kopf betreten. Er nickte ihr zu, während sie auf dem Bett lag, ein Tablet in der Hand hielt und zu lesen oder zu surfen schien. Sie lächelte und sagte „Hi!“ Dann sah er zur kleinen Hündin hinüber. „Hat sie was?“ während sie ihn die ganze Zeit angesehen hatte. „Nein“, sagte sie mit gerunzelter Stirn. „Aber sie guckt so.“ – „Wie denn?“ – „Weiß nicht. Irgendwie anders.“ Sie hatte wieder auf das Tablet gesehen und sagte gedankenverloren: „Nein, sie hat nur dagelegen.“ – „Ach so, na dann.“

Er war unschlüssig, was er als nächstes tun sollte. ‚Was essen, sich hinsetzen.‘ – „Kommst du nicht zu mir?“ fragte sie mit angedeutetem Schmollmund. Sie hatte das Tablet weggelegt. Er ging zu ihr hinüber und gab ihr einen hingehauchten Kuss auf den hinteren unteren Teil der Wange, der dem Hals sehr nahe war. Sie machte sich steif.

„Wonach riechst du?“ fragte sie. „Weiß nicht. Wonach denn?“ – „Hast du was verbrannt? Warst du grillen?“ Sie sah ihn in einer Mischung aus Amüsement und Misstrauen an. „War in einem Döner drin.“ Sie fixierte ihn: „Und was hast du da gemacht?“ – „Da war Masut drin. Hab ihn durch die Scheibe gesehen. Er hat mir gewunken. Ich rein und die haben da Fleisch gegrillt. Deshalb.“ – „Aha. Danach riecht das aber nicht.“ – „Du hast doch gefragt, ob ich gegrillt hab. Also muss das doch so riechen.“ – „Das meinte ich aber nicht wörtlich.“ – „Du und deine Nase.“ Er deutete ein Lächeln an.