Konkurrenz-Krampf. Spannungsreicher geht es kaum noch zwischen zarten, lyrischen Passagen und den donnernden Orgel-Akkorden und den Schreien von Peter Gabriel in „The Return Of The Giant Hogweed“. „Genesis“ waren beim Platten-Label Chrysalis Records unter Vertrag gekommen, bei dem auch eine andere neue Art-Rock-Band angeheuert hatte: „Van der Graaf Generator“. Während „Genesis“ immer bekannter wurden und sich einen Namen machten, waren „Van der Graaf Generator“ um den Sänger und Komponisten Peter Hammill bis zu ihrem Ende musikalisch kompromissloser – um den Preis, dass sie nie zur ersten Garde der Prog-Rock-Gruppen gehörten, die von „King Crimson“, „Emerson, Lake & Palmer“, „Yes“ und „Genesis“ repräsentiert wurde. „Genesis“ waren surrealer, versponnener und oft auch lieblicher. „Van der Graaf Generator“ – oder „Van der Graaf“, wie sie später hießen – konzeptionell ähnlich konsequent wie „King Crimson“, musikalisch bezüglich der Instrumentierung eigenwilliger aber kompositorisch oft weniger zugänglich und textlich düsterer und konfrontierender als „Genesis“. Chrysalis Records jedenfalls konzentrierte sich auf die Vermarktung von „Genesis“, die im übrigen eine immer imposantere Bühnenshow mit Theater-Elementen aufbauten und dadurch Aufmerksamkeit auf sich zogen. „Van der Graaf Generator“ erreichten nie ein großes Publikum, auch wenn nach der Reunion der Band der Zuspruch relativ groß war – stand doch „Van der Graaf Generator“ den berühmten Vier musikalisch in nichts nach, manche meinen, eher im Gegenteil: Von allen Progressive-Rock-Platten drangen „Van der Graaf Generator“ mit der LP „Pawn Hearts“ wohl am weitesten in Bereiche der Rockmusik vor, die man noch nicht gekannt hatte – und das nicht ein Stück oder eine Plattenseite lang sondern auf einem ganzen Album. Kommentieren.