Reinwash. Manche Filmrollen können für einen Schauspieler und seine Lebensumstände wie ein Befreiungsschlag wirken. (Man denke nur an Marlon Brando in „Der letzte Tango in Paris“.) Nachdem Mel Gibson vor vier Jahren für Schlagzeilen wegen antisemitischer Äußerungen während seiner Festnahme bei einer Verkehrskontrolle für Schlagzeilen und jüngst für Aufsehen gesorgt hatte, als von seiner Noch-Ehefrau ein Telefon-Mitschnitt lanciert worden war, in dem er sie beschimpft hatte, spielt er jetzt in einem Kinofilm einen älteren Mann, der am Leben verzweifelt und mit der Außenwelt nur noch über einen Stofftier-Bieber spricht. Gibson war in der Wahl seiner Filmrollen immer für eine Überraschung gut. Seine gute alte Freundin Jodie Foster hat Gibson während seiner privaten Krise den Rücken gestärkt, spielt neben ihm die Hauptrolle und führt Regie. Es sieht fast dananch aus, als würde der Film, in dem Gibson einen depressiven, gescheiterten Charakter verkörpert, der Öffentlichkeit den Privatmenschen Mel Gibson erklären und um Absolution bitten. Ob das klappen wird? Kommentieren.