WhoMen. Steve Jobs, Jahrgang 1955, war deshalb legendär, weil er als Apple-Chef im Laufe von drei Jahrzehnten gleich mehrere Produktlinien innerhalb der Computer- und Gadget-Industrie entwickelt hat, die Maßstäbe gesetzt haben: Personal Computer, MP3-Player, Smartphone, Tablet.

Apple war oft einen Schritt schneller und innovativer und hat damit die Konkurrenz gezwungen, nachzuziehen. Ob Microsoft mit Windows, ob Samsung mit der Galaxy-Smartphone- und -Tabletproduktlinie, immer liefen alle Apple hinterher.

Steve Jobs, der Selbst-Inszenierer

Eigentlich resultiert der Ausnahmestatus Job’s aber daraus, dass er sich selbst stilisieren konnte: Mal als unerreicht überzeugender Verkäufer, mal als Multi-Milliardär-Business-Mann, bei dem (letztlich) alles zu Gold wird, was er anfasst, mal schlicht als Universal-Genie und mal als Revoluzzer.

Apple gegen Microsoft

Revoluzzer? Die eigentliche Basis seines Ruhm stammt aus der Zeit, als Computer unansehlich und die Benutzeroberflächen für Computerfremde abschreckend waren, weil man überall Kommandozeilen eigeben musste. Microsofts DOS ist auf diese Weise groß geworden. Jobs hat sich mit Apple damals als jemanden dargestellt, der sich gegen den menschenfeindlichen Einheitsbrei in der PC-Branche auflehnt. Er und Microsofts Bill Gates wurden so zu publikumswirksamen Kontrahenten, was sich für Apple als Image gut verkaufen ließ. Apple wurde zur stilvollen Alltime-Alternative.

Apple-Aktionär Microsoft

Viele seiner Fans haben wohl nicht gesehen, dass Jobs zwar immer über Bill Gates hergezogen hatte, dass er bei Talkshows aber durchaus freudlich und konstruktiv mit dem ehemaligen Geschäftspartner umging. Da konnte man den Eindruck gewinnen, dass all das Gegeneinander zu einem Gutteil eben doch nur Fassade war, wie in einem Standard-Drehbuch für einen Standard-Hollywoodfilm. Zumal Microsoft zwischenzeitlich Appleaktien erworben und damit Apple vor Schlimmeren bewahrt hatte. Ja, Apple gehört zu einem kleinen Teil seit langem auch Microsoft.

Steve Jobs, der Produkt-Erfinder

Natürlich bleibt einer breiten Öffentlichkeit hinter all dem der wahre Steve Jobs als Mensch verborgen. Er sei ein Perfektionist, ein Ästhet, in seinen Wurzeln ein Hippie, ein anspruchsvoller, ein harter Mensch. Einer, der den Ansprüchen und ihrer Erfüllung alles andere unterordnet. Einer, dem gute Ideen immer wichtig waren. Der Schlüsselbegriff für ihn war geschäftlich wohl „reinvent“, also „neu erfinden“.

Steve, der unsichtbare Privatmann

Sein Privatleben hat er vor der Öffentlichkeit so weit er konnte unter Verschluß gehalten. Die Dokumentation, die man hier oben sehen kann, beleuchtet so auch einmal mehr den Business-Mann Steve Jobs und die Geschichte Apples. Am Ende bekommt man aber auch ein paar Einblicke in das Leben des Menschen Steve Jobs. Aber besser man liest eine der Biografien.