Was haben George Orwell, Horst Herold, Julian Assange, Bradley Manning, Robert Jungk und Edward Snowdon gemeinsam? Sie haben mit Geheimnissen, Terrorismus, Offenbarungen und dem Ende der demokratischen Kontrolle zu tun.
George Orwell hatte mit „1984“ einen streckenweise fast dokumentarisch anmutenden Roman über einen Überwachungsstaat geschrieben. Tatsächlich ist 1984 zur Metapher für die totale Überwachung geworden. Heute ermöglichen die Digital-Kultur mit den Smartphones im Zentrum der Aktivitäten allerdings eine intimere und umfassendere Überwachung als dies die Bildschirme in den Wohnungen von Orwell’s „1984“ auch nur im Ansatz hätte abbilden können.
Horst Herold: Förderer der prophylaktischen Überwachung
Horst Herold war zwischen 1971 und 1981 Bundeskriminalamts-Präsident, genau in jener Phase der Bundesrepublik Deutschland, in der die terroristische Rote Armee Fraktion (RAF) aktiv war. Herold bleibt im Zusammenhang mit dem Baader-Meinhoff-Terrorismus in Erinnerung. Er hatte im Kopf, Verbrechen vorausschauend zu erkennen. Ihm wurde damals vorgeworfen, im Zuge der Terrorismusbekämpfung jeden Bürger unter Generalverdacht zu stellen. Herold musste damals in einer Auseinandersetzung mit dem Innenministerium seinen Hut nehmen. Was damalig ein die Freiheit bedrohendes Politikum geworden war, ist inzwischen Normalität: Heute steht jeder Bürger unter Generalverdacht und wird ausgespäht.
Julian Assange: Wer die Wahrheit sagt, wird kalt gestellt
Wo Herold sich über neue Technologien einen informationellen Vorsprung sichern und dabei potenziell jeden Bundesbürger ins Visier nehmen wollte und Orwell spürte, wie sehr ein Staat, der die Kontrolle haben will, davon abhängig ist, die Wahrheit zu beugen und seine Bürger zu bespitzeln, so sehr musste Julian Assange am eigenen Leib spüren, was geschieht, wenn man Geheimnisse im großen Stil offenbart. Seine Organisation Wikileaks hat geheime Videos und Papiere der US-Regierung und anderer Organisationen der Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Im Herbst 2010 wurden Vergewaltigungsvorwürfe gegen ihn erhoben, seitdem ist er auf der Flucht und befindet sich seit Mitte 2012 in der Londoner Botschaft von Ecuador.
Bradley Manning: Von der Pflicht, moralisch zu handeln
Auch Bradley Manning musste erkennen, dass die Wahrheit zu offenbaren, u. U. mit der Todesstrafe belohnt werden kann. Der Soldat Manning soll Wikileaks das Collateral Murder-Hubschrauber-Video zugespielt haben, in dem zu sehen ist, wie amerikanische Soldaten von ihrem Hubschrauber aus unbeteiligte Zivilisten ermorden. Manning flog auf und erwartet seinen Prozess, der ihm lebenslange Haft oder die Todesstrafe bringen kann. Die Hubschrauberpiloten blieben unbehelligt, trotz mindestens 12 Toter, die genaue Zahl bleibt unklar.
Robert Jungk: Warnung vor der demokratieschädlichen Technologie
Robert Jungk wurde Zukunftsforscher genannt. Er war ein kritischer Geist, der in seinen Werken unter anderem die Auswirkungen der Technik auf Demokratie und Gesellschaft thematisierte. In seinem Buch „Der Atomstaat. Vom Fortschritt in die Unmenschlichkeit“ warnte er davor, dass der Staat, um die gefährliche (Atom-)Technologie z.B. vor Terroristen zu schützen, auf die Idee kommen könnte, seine demokratische Grundordnung zu verlassen. Nicht nur die Angst vor dem (Atom-)Terrorismus hat dazu geführt, dass Amerika nach dem 11. September 2001 – mit Guantanamo, geheimen Prozessen und seinem Homeland Security-Ministerium, das mit seinen über 200.000 Mitarbeitern entfernt an das Ministerium für Wahrheit in Orwell’s 1984 erinnern mag und die demokratisch legitimierte Rechtssprechung aushebelt – kein demokratisch agierendes Land nach europäischem Verständnis mehr ist.
Edward Snowden: Vom Überwachungsskandal zum Medienorkan
Mit Edward Snowden schließt sich der Kreis. Der Geheimdienstmitarbeiter des CIA und der NSA hat offengelegt, dass amerikanische und englische Geheimdienste im Prinzip versuchen, die Menschheit zu überwachen. Amerika mit den PRISM- und Boundless Informant-Programmen, England mit Tempora. Jeder Bürger weltweit ein potenzieller Widersacher und Terrorist, Deutschland ein Partner 3. Wahl, sogar laut Snowden für die NSA ein mögliches Angriffsziel. Auch Snowden, wie Julian Assange, sitzt fest, am Flughafen Moskau-Scheremetjewo, von wo aus er Asyl beantragt hat. Er ist der Spionage angeklagt und in der Zwickmühle: Vielleicht könnte er in Venezuela, Bolivien und Nicaragua unterkommen, aber wie soll er dort hinkommen, ohne dass die Amerikaner ihn abfangen oder das Flugzeug zur Landung zwingen?
Auf dem Weg in die Paranoia-Gesellschaft: Staatstragende Überwachung
Endoplast hat über die Überwachung durch Echalon berichtet, über George Orwell, über Julian Assange und Wikileaks, hat das Collateral-Murder-Video gezeigt und schreibt nun über Edward Snowden, der zur Symbolfigur für eine weltweit außer Kontrolle geratene Überwachung geworden ist, für die jeder Mensch ein möglicher Terrorist ist. Und Terrorismus rechtfertigt alles. Die Aktivitäten der Geheimdienste an die Öffentlichkeit zu bringen, ist formal Geheimnisverrat. Manning oder Snowden könnten das mit ihrem Leben bezahlen. Die Datendiktatur bedroht so die demokratische Kultur, weil alles, was sie tut, ein Geheimnis ist und niemand mehr darüber reden darf. Wenn sich Überwachung derart einer demokratischen Kontrolle entzieht, ist sie aber unkontrollierbar geworden. Irgendwann beginnt der Staat, seine Bürger zu terrorisieren. Bradley Manning, Julian Assange und Edward Snowden sind Bürger.
Die Daten-Klaut: Du bist, was deine Daten über dich sagen
Die Voraussetzung für die lückenlose Überwachung ist der digitale Datenbestand außerhalb der eigenen Festplatte, der immer mehr Lebensäußerungen der Bürger abbildet. Die Cloud, in der jeder Bürger seine persönlichsten Daten abspeichert, macht dies noch einfacher. Früher war ein richterlicher Beschluß für eine Überwachung notwendig, heute erfolgt sie lückenlos und flächendeckend, egal, ob sich jemand etwas hat zu Schulden kommen lassen oder nicht. Die Konvertierung des realen Lebens in Digital-Datenbestände macht keinen Unterschied mehr zwischen Opfer und Täter, vor dem Gesetz Schuldigen oder Unschuldigen. Gescannt wird alles. Und ein Ministerium in den USA oder Überwachungsapperate in England und Deutschland müssen sich selbst legitimieren. Vielleicht wird es letztlich erst richtig bedenklich, wenn es eines Tages keine Terroristen mehr geben sollte; denn dann müssten diese Institutionen welche erfinden, sonst wären sie am Ende arbeitslos.
57 Responses to “Überwachungsstaat: Der schleichende Wandel der parlamentarischen Demokratie in eine Datendiktatur”
[…] Überwachungsstaat: Die schleichende Metamorphose der parlamentarischen Demokratie in eine Datendiktatur … endoplast […]
[…] weiterreden. Das wirkt authentisch. Wer weiß, welchen Einflüssen sie unterlag. Für mich kommt Edward Snowden nicht schlecht weg, unabhängig davon, was sie oder der Moderator, der sehr bei der Sache ist, […]
[…] Amerikas und Englands an die Öffentlichkeit zu bringen, scheinen aber, soweit man weiß, eine individuelle Gewissens-Entscheidung gewesen zu sein. […]
[…] Ungehormsam nennt man es, wenn ein Bürger in unhaltbare Zustände gedrängt wird, weil er auf legalem Wege einem Unrecht nicht mehr Einhalt gebieten kann. Edward Snowden hätte in […]
„Mit Edward Snowden schließt sich der Kreis.“ Ziehen wir noch weitere Kreise, den dieser Artikel gibt mir die Möglichkeit:
Was ist das Gemeinsame des Datenproblems, der Finanzkrise und der unkontrollierten Wissenschaft? In allen drei Fällen
-> haben die von der Gesellschaft und dem Staat gehätschelten Eliten Komplexitäten geschaffen, die nur noch von ihnen selbst verstehbar sind
-> ist der Staat von diesen „Eliten“ abhängig, weil er meint, seine Wohlfahrt hänge von diesen Gruppen ab, wird erpressbar durch Teilnehmer „too big to fail“
-> ist der Staat nicht fähig, Leitplanken, Gesetze zu schaffen, um seine Eliten, die sich als gesellschaftlich und ethisch inkompetent erwiesen, in die Schranken zu weisen: Teilweise weil der Staat (und das Volk erst recht) die Sachlage nicht mehr verstehen, teilweise weil er durch internationalen Konkurrenzdruck selbst gefesselt ist
-> ist das Problem nur global lösbar: doch hier sperren einzelne den Fortschritt, machen nicht mit und geben damit den anderen die Möglichkeit, ebenfalls weiter zu sündigen – man müsste auf die UN setzen, bleibt jedoch auf den nationalen Vorteil bedacht
Vorläufiges Fazit: „Die Demokratie ist die schlechteste aller Regierungen mit Ausnahme derer, die schon versucht wurden“:
Die Demokratien zeigen in diesen Fällen große Schwächen, die Komplexitäten des 21. Jahrhunderts handwerklich solide abzuwickeln. Dies ist nicht verwunderlich, denn die Mehrheiten verfügen nicht über das Wissen und die Weisheit (und manchmal wohl auch nicht über die gebotene Bescheidenheit), um diese komplizierten Sachverhalte zu regeln. Und diejenigen, die über die jeweils beste Kompetenz verfügen – eine dünne Kruste sehr fähiger Leute – wollen ihren Arbeitsplatz und ihre Biographie schützen, erhalten damit – und erweitern sogar noch – falsche Routinen, erweisen sich jenseits ihrer Expertise als gesamtgesellschaftlich und ethisch inkompetent. Anarchien, Monarchien, Tyranneien wären noch schlimmer…
Was nun?
Neben dieser treffenden Analyse gibt es auch unabhängig von den o.g. Geschehnissen einen Verfall demokratischer Werte. Die Generation im westlichen Deutschland, die die nationalsozialistische Diktatur miterlebt hat, stirbt aus. Damit sind jene Menschen, für die Demokratie und Frieden keine Selbstverständlichkeiten sind, nicht mehr da. Andererseits macht sich Wahlmüdigkeit breit, weil der Zusammenhang einer funktionierenden Demokratie und dem eigenen politischen Engagement zu wenig gesehen wird.
Eine gestiegenen Komplexität kann man Herr werden, wenn mehr Menschen mitdenken und sich politisch engagieren. Das Gegenteil ist im Moment der Fall. Ich sehe eine Chance in neuen, kleineren Parteien, die nicht als politischer Gemischtwarenladen glänzen können sondern dort anpacken, wo es drängt, wie ehemals die Grünen bei Umweltfragen, die Linke bei Wirtschaftsfragen und die Piraten bei Fragen der Informationsgesellschaft.
Richtig, richtig…
und es gibt diesen Verfall politischen, gemeinnützigen Engagements auch durch das Medium, über das ich hier gerade kommuniziere: Gefeiert als große globale Kommunikationsmaschine führt es de facto dazu, dass statt realer Aktionen jeder in seinem Kokon, vor seinem blog oder facebook völlig auf sich selbst bezogen seine Daten einspeist.
Wenn ich Glück habe, Herr Wasselowski, erbarmt sich vielleicht ein datenschlürfender Geheimdienst, und wertet zumindest maschinell meine Beiträge hier im Endoplast aus… aber nur wenn ich Glück habe ;-)
Wo sind wir nur hingekommen?
Nach meinen Berechnungen sind wir weit weit (siehe oben, siehe http://www.endoplast.de/2010/03/30/paranoia-cern-technik-das-ende-der-welt-ist-nah/#comment-5680 ) von einem guten Kurs abgekommen – daher bedeutet es für mich nun harte Arbeit, in dem hier auf Endoplast erläuterten Zusammenhang Recht und gute Ordnung wieder herzustellen. Ich kann es nicht allein, ich kann hier noch kein wohlproportioniertes Urteil über die Gesamtsituation abgeben, ich kann nur Kurskorrekturen vorschlagen und mich bemühen, die richtigen Kommandos zu geben.
Frank Schirrmacher vorhin bei „Beckmann“ in der ARD (ich gebe hier nach bestem Wissen das Zitat):
„Wir haben jetzt innerhalb ganz kurzer Zeit den zweiten Fall, wo unser Rechtssystem, oder die Sprache des Rechts, nicht mehr funktioniert: Der erste war die Eurokrise, fast die gleichen Hintergründe, wo gesagt wird aufgrund der Logik der Märkte müssen wir jetzt Recht brechen. Jetzt haben wir den zweiten Fall, wo gesagt wird, aufgrund der Bedrohung durch Terrorismus […] können wir euch nicht mehr garantieren: Die Integrität, in gewisser Weise ist es das, der Persönlichkeit.“
Das besondere am CERN-Fall ist, dass er eigentlich genau in diese Reihe passt (wie ich oben versuchte zu erläutern), weil nämlich hier Eliten Freiräume gelassen, sogar geschaffen werden, die gesamtgesellschaftlich völlig unverantwortlich sind, dass er sich aber dennoch in einem Punkt – sozusagen als schrille Pointierung – von den beiden anderen Fällen unterscheidet:
Das CERN bricht offenbar NICHT aktuelles Recht (siehe beispielsweise Artikel 5 Absatz 3 des Grundgesetzes, siehe auch diese Entscheidung: http://www.bundesverfassungsgericht.de/entscheidungen/rk20100218_2bvr250208.html) indem es die Produktion mikroskopischer schwarzer Löcher oder von Strangelets beispielsweise provoziert!
Dies ist eine der besonderen Pointen dieses Spezialfalles, der fast gar nicht mehr publik, aber immer noch hochaktuell ist. Doch diese schreckliche Pointierung wird offenbar vom investigativen Journalismus, von den Behörden, von den Geheimdiensten (habe ich vielleicht doch Glück und werde ausgewertet?) und auch von der lieben Öffenlichkeit NICHT verstanden… nun, ich versuche stets Haltung zu bewahren.
[…] Menschen der zivilisierten Welt. In der deutschen Regierung erlebt man gerade eine Mischung aus politischer Kernschmelze und Offenbarungseid, ruft sie doch den Bürger dazu auf, sich selbst vor der Überwachung zu schützen. Offenbar sind […]
„und es gibt diesen Verfall politischen, gemeinnützigen Engagements auch durch das Medium, über das ich hier gerade kommuniziere: Gefeiert als große globale Kommunikationsmaschine führt es de facto dazu, dass statt realer Aktionen jeder in seinem Kokon, vor seinem blog oder facebook völlig auf sich selbst bezogen seine Daten einspeist.“
Das sehe ich auch so. Zu viele belassen es dabei, vor ihren Bildschirmen zu hocken und in sozialen Netzwerken ihre Meinung zu sagen. Es gibt aber auch gegenläufige Tendenzen, Flashmobs und Vernetzung, die in Aktionen mündet. Dennoch scheinen Netzaktivitäten manchmal bzw. zu oft reale Aktivitäten zu paralisieren.
Ansonsten: Die parlamentarische Politik kann nicht funktionieren, wenn sie eine sehr dünnen „Führungsschicht“ überlassen wird. Anstatt Politikerschelte sollte man Politikermotivation setzen. ;-) Indem man aktiv teilnimmt, in bestehenden Parteien, oder neue (mit)gründet oder die gesellschaftlichen Bereiche, in denen man aktiv ist, politisiert. Dann ist eine sinnvolle demokratische Kontrolle möglich, ob das nun die Wissenschaft angeht, die Wirtschaft oder die Politik selbst.
Ungestüme Pferde, die wild galoppierend in sein thüringesches Dorf einfielen, hat mein Urgroßvater – wie mir meine Großtante berichtete – nur durch ruhiges Heben seiner Hand zum Stillstand gebracht.
Gelingt es nun auch mir durch meine Hand, die ich halb als Hilfe und zum freundlichen Gruße, halb als kräftige Mahnung und Warnung meinen Kollegen und der Öffentlichkeit entgegenhalte, diese irregeleiteten Routinen wieder in die geordneten Bahnen zu leiten? Und diesen lästigen „struggle within“ gegen das ungestüme Tagwerk meiner geschätzten Kollegen endlich abzuschütteln?
Es wird zu untersuchen sein, wie künftig solche kolossalen Fehler verhindert werden können:
Denn was kann in solchen Konfigurationen wie der hier vorliegenden noch gefährlicher als Aggressionen und Vulgarität sein?
Und dieser Fall liegt leider vor: Verwahrloste, irregeleitete „Eliten“, die gegen Gemeinwohl immun, gegen jeden Tadel resistent, gegen die alle Polizei machtlos ist. Es wird überlegt werden müssen, wie der hier vorliegende Fehler noch behoben werden kann. Denn dies wurde ebenfalls von Schirrmacher beklagt (und ich stimme heulend in diese Klage ein): Dass die Leute, der Staat sich nicht wehrhaft zeigen, selbst in dem Augenblick, wo all diese Zustände aufgezeigt, „plakatiert“ wurden. Auch auf dieser Metaebene versagt die Gegenwehr. All dies wird bedacht werden müssen.
Sollte die Leserin bemerken oder geschieht es, der Leser meint, mir gelänge es eben nicht, „stets Haltung zu bewahren“, und er möchte anmerken dürfen, dass es hier und da ruckele und dort auch holpere – fast hätte ich geschrieben: ja bitte, sehr geehrte Damen und Herren, dann soll es so sein…
denn man malt sich leicht aus, dass die beschriebenen systemischen Fehler eben nicht von mir allein, oder einer kleinen Gruppe weltweit, aufgelöst werden können. Dies möge deutlich werden…
Hier braucht es Anstrengungen auch von dir, verehrter Leser, vom Staat, vom Kollegen in der Theory Division und durch zünftigen behördlichen Durchgriff… und so weiter, und so fort. Dies ist doch ganz leicht einzusehen.
Heute „Im Gespräch: Der Soziologe Ulrich Beck“ in der FAZ 20.7.2013
„In den vergangenen Jahrzehnten haben wir eine Reihe von weltöffentlichen Risiken kennengelernt: das Kernkraftrisiko, das Finanzrisiko, der 11. September und der Terror – und nun das digitale, globale Freiheitsrisiko.“
„Und alle [diese Risiken] sind Nebenfolgen der Erfolge der Modernisierung, die rückwirkend die bisherigen Institutionen der Modernisierung in Frage stellen. […] Außerdem haben alle diese Risiken gemeinsam, dass sie sehr unterschiedlich wahrgenommen werden. Es entsteht ein „clash of risk cultures“…“
Wieder passt der LHC in diese Reihe, die hier nicht unter dem Gesichtspunkt der Eliten, sondern unter dem des Risikos aufgestellt wird. Wieder ist der LHC nicht genannt! Wieder auch hier der Verweis auf das Recht: Grundgesetz Artikel 10, das Post und Fernmeldegeheimnis, was wieder im Gegensatz zum LHC steht, der rechtlich – ich erwähnte und zeigte es oben – eine „weiße Weste“ bescheinigt bekommen hat. Doch auch bei Verstoß gegen Artikel 10 setzt sich Recht und Ordnung nicht mehr durch. Nochmal Ulrich Beck:
„Das ist übrigens ganz üblich für für die globalen Risiken: Die rationalen Antworten und die politisch-rechtlichen Mittel, die wir in den Institutionen haben, passen nicht zu den Risiken und haben keine richtige Durschlagskraft.“
Ulrich Beck erklärt:
„Wir sind durch die Erfolge der Modernisierung, die eskalierende technische Evolution in Bereiche und Handlungsmöglichkeiten katapultiert worden, für die wir noch nicht einmal angemessene Beschreibungen haben.“
Prima, dass sich Herr Professor Beck als Vertreter der Gelehrtenschaft am heutigen Samstag einmal zu Wort meldet – bei der „Gewerkschaft für Whistleblower“ würde ich mich sicher solidarisch zeigen … wie wäre es mit einer behördlichen Stelle für Whistleblower: Ich hätte nämlich gern eine amtliche Bescheinigung ;-)
Link zum obigen Artikel:
http://www.faz.net/aktuell/feuilleton/debatten/der-soziologe-ulrich-beck-im-gespraech-digitaler-weltstaat-oder-digitaler-humanismus-12287900.html
Das Thema LHC passt hier meines Erachtens nach auch nicht. Dabei geht es ja um die Versuche im Teilchenbeschleuniger Large Hadron Collider, der mit immer größerer Energie Teilchen aufeinanderprallen läßt, um Erkenntnisse über das Verhalten dieser Teilchen zu gewinnen und so physikalische Theorien zu bestätigen.
Er passt deshalb nicht so ganz, weil die dort möglicherweise enthaltenen Gefahren weit weg erscheinen und für den Normalbürger zu unverständlich und damit zu abstrakt sind. Richtig ist, dass von der Struktur her einige Wenige etwas tun, das die Mehrheit kaum noch versteht und Entscheidungen fällen, die ebenfalls nicht von einer Mehrheit gefällt werden. Das ist aber in der sich immer mehr spezialisierenden Wissenschaft allerorten der Fall.
Nochmal zum Thema Überwachung aus dem Artikel oben: Man wird einfach indem man darüber schreibt, nicht schnell etwas ändern können. meiner Meinung nach läßt sich eine Geselschaft wie unsere sowieso nicht „schnell“ ändern. All das hat für mich nichts mit flächendeckender Dummheit oder Ignoranz zu tun. Wir sind halt eine relativ alte und deshalb müde Demokratie, in der Erkenntnisse bis zu ihrer Realisierung sehr lange brauchen. Ein Auto, das volle Fahrt aufgenommen hat, kann man vielleicht nach 30 oder 50 Metern stoppen, einen großen zig 1.000 Tonnen schweren Supertanker auf See aber nicht. Der hat einen sehr langen Bremsweg. Wenn man jetzt bedenkt, dass der Supertanker keine Einheit wäre, sondern wiederum auf ganz vielen Einzelantrieben bestünde, die sich unterschiedliche Wege suchen, dann ist klar, dass man Geduld und große Weitsicht braucht.
Gesellschaftliche Veränderung vollzieht sich wohl von der Erkenntnis zu Handeln, wenn etwas augenfällig ist. Das Bewusstsein in Deutschland bezüglich der Atomkraft ist umgeschwenkt, als die Gefahren dieser Atomkraft nicht mehr theoretisch-abstrakt oder in einem technisch rückständigen Land auftraten sondern ganz konkret und medial erfahrbar durch die Geschehnisse in Fukuschima wurden.
Ein mikroskopisch schwarzes Loch, dass möglicherweise im CERN entstehen könnte und von dem Sie eine gefahr ausgehend wähnen, kann niemand sehen. Selbst die flächendeckende Überwachung bleibt sensorisch nicht wahrnehmbar. Man kann sie nicht zeigen, nicht sehen.
Es gab ja den Fall der Deutschen, die Au pair in den USA machen wollte, und der die Einreise von der amerikanischen Einwanderungsbehörde verweigert wurde, man hatte ihre Facebookkommunikation überwacht, gespeichert und ausgewertet. Die Einwanderungsbehörde hatte bei ihr vermutet, dass sie in den USA bleiben und dort schwarz arbeiten wolle. Ob die Annahme richtig oder falsch war, kann ich nicht sagen. Ich finde es nur interessant und auch bedenktlich, dass die Einwanderungsbehörde offenbar jeden, der da einreisen will durchleuchtet. Das ist ein beispiel dafür, dass etwas konkret erfahrbar werden kann. Natürlich gibt es Menschen, wie Farnk Schirrmacher in der Talkshow „Beckmann“, die sich vieles strukturiert und in der Abfolge als Bedrohung-Kausalkette vorstellen können – die meisten können oder tun das aber nicht, weil es zu abstrakt ist, um ihr Leben zu betreffen.
Ich hoffe aber, dass die breite publizistische Welle und der politische Diskurs zum Thema „Gläserner Mensch“ und „Überwachungsstaat“ dennoch den menschen verdeutlichen wird, wie bedroht sie in ihrer Freiheit sind. Denn um Freiheit geht es beim Thema „Überwachung“ im Kern.
[…] mit einem großen Ballon, der unter Wasser aufgepumpt wird. Es gibt sie also: die Doppelköpfigen, die flächendeckende Überwachung und vieles Andere, was früher nur in Köpfen gewesen war und nun Realität geworden ist. […]
[…] Eine Gegenüberstellung von verschiedenen Aussagen zum NSA-Skandal und deren Widerlegung. Aussagekräftig auf den Punkt gebracht. […]
[…] wanken bringt, was heilsam ist. Wer andere überzeugen will, sollte Beweise vorlegen. Siehe Edward Snowden. Sonst können andere nämlich behaupten, es seien nur Verschwörungstheorien. […]
„Ein mikroskopisch schwarzes Loch, dass möglicherweise im CERN entstehen könnte und von dem Sie eine gefahr ausgehend wähnen, kann niemand sehen. Selbst die flächendeckende Überwachung bleibt sensorisch nicht wahrnehmbar. Man kann sie nicht zeigen, nicht sehen.“
… das hat auch Ulrich Beck gefunden:
„FAZ: Sie meinen also, die Katastrophe wäre eingetreten, aber niemand hätte es bemerkt, weil es niemand bemerken konnte. Das wäre es dann auch, was das Freiheitsrisiko strukturell von den anderen Risiken unterscheidet.
Ulrich Beck: Richtig, die Katastrophe wäre der Fall, in dem das Katastrophale als solches gar nicht mehr erkennbar ist.[…]“.
In diesem Zusammenhang ist der LHC-Fall ein Spezialfall, denn
http://cerncourier.com/cws/article/cern/29199 (Journal des CERN, November 2004)
„In addition to these astrophysical and cosmological aspects, there is another route of investigation that is particularly promising for microscopic black holes, namely at particle accelerators.“
Diese Objekte sind bereits damals als Forschungsziele offiziell, öffentlich avisiert worden – man fragt sich, wie so etwas überhaupt sein kann!? Man muss konstatieren, wir hatten eigentlich Glück, dass wir durch so schlaue Leute gewarnt wurden? Aber auch wenn der „Postscript“ am Ende dieses Artikels stimmen würde (und der Naturvergleich korrekt wäre – was er nicht ist, wie ich meine), wäre die Bereitstellung und mögliche Manipulation (für die von einem Experten ein Patent angemeldet wurde https://depatisnet.dpma.de/DepatisNet/depatisnet?action=bibdat&docid=DE102006007824A1) solcher Objekte natürlich extrem gefährlich. Wie können sich solche Projekte in aller Öffentlichkeit, unter „Begleitschutz“ von Tausenden von Experten und trotzdem auf die miserable Sicherheitsargumentation öffentlich hingewiesen wurde (seit über 10 Jahren) „durchschummeln“ und dann tatsächlich ausgeführt werden (von 2010 an am CERN)?
Hier einige Hinweise zum Problem Verantwortung in heutiger Zeit, die vorhin ausgestrahlt wurden
http://www.3sat.de/mediathek/?mode=play&red=scobel
Stichworte wie Verantwortung in komplexen Systemen, Verantwortung und Doppelwirkung. Verantwortung, möchte ich hinzufügen, vor dem Hintergrund eines Artikel 5 Grundgesetz, Absatz 3 (Freiheit der Forschung). Auf einige psychologische Gründe habe ich hier
http://www.endoplast.de/2010/03/30/cern-lhc-das-ende-der-welt-und-die-urknall-simulation/#comment-7080
schon hingewiesen. Ich möchte noch einmal alle auffordern, die dies lesen, doch bitte das Ihre zu tun, ihre Stimme an geeigneter Stelle zu erheben gegen solche Missetaten. Und die Untergruppe der Leser, die an diesen Experimenten beteiligt ist, fordere ich auf, endlich die für Menschen gebotene Bescheidenheit zu zeigen und solchen ganz offenbar übermütigen Frevel nicht weiter zu unterstützen.
Ob ein kleiner Junge mit Streichholz in einer Scheune (chemisch), ob bei atomarer Bewaffnung (nuklear) oder auch beim Quark Gluon Plasma (subnuklear):
Der Mensch zündelt… und er zündelt zu viel und zu übermütig! In einer Natur, die er nicht wirklich versteht, erst noch verstehen will und offenbar noch nicht begreift, was dies heisst, diese Natur immer mehr zu verstehen. Fast muss ich (obgleich auch gefährlich) beim jungen Missetäter schmunzeln – doch wie hart und streng fällt mein Tadel aus, den ich gen Genf schicken muss, gegen die Untaten meiner aufmüpfigen, hochmütigen, doch sicher letztlich wohlmeinenden Kollegen!
Wie sehr muss ich drängen, dass man endlich gemeinsam, dass man sorgfältig eine Öffentlichkeit erzeuge, die hier gesunde Schranken baut, die gute gesetzliche Orientierung dieser missverstandenen, dieser sich einstmals alten Dogmen entgegenstemmenden aber heute ganz anachronistisch gewordenen Freiheit der Wissenschaft entgegensetzt!
Wie auch bei dem Thema Überwachung könnte meine Summa aus all den Erfahrungen, die ich während meines Engagements machte, lauten:
Die öffentliche Regelung dieser Vorgänge ist entscheidend, die gesetzliche Regelung ist meiner Meinung unzureichend.
Dennoch bleibt bei mir ein starkes Gefühl einer paradoxen Situation: Ich kann die Öffentlichkeit (also z.B. dass dieses Problem nicht schon öffentlich abgehandelt, abgearbeitet wurde oder dass die erwähnte Freiheit der Wissenschaft, die als harmlose libertas philosophandi beginnend, nonchalant auch gröbste Folgen der mit ihr wachsenden Erkenntnis nahezu unberührt überstand), die mir biographisch begegnete in diesem Zusammenhang, nicht schlüssig interpretieren, es bleiben Widersprüche, so dass ich folgern muss: Vorsicht Leser/in, mache dir dein eigenes Bild!
Lasset uns gesunde Schranke, gute gesetzliche Orientierung dieser in die Irre gegangenen Freiheit der Wissenschaft entgegensetzen…
… denn viele verstehen, dass der LHC natürlich nur ein Spezialfall unter anderen Kandidaten wie synthetischer Biologie, genetischem „Engineering“, artifizieller Intelligenz, Nanotechnologie und so weiter ist…
… noch dürfen wir lernen, doch wollen wir, wir dürfen nicht immer wieder durch Katastrophe und Unfall belehrt, nein, wir wollen, wir müssen leider letztlich auch selber vordenken, müssen Schranke und Orientierung gerade den Heranwachsenden bauen, wenn wir schon, wie Hans Jonas sagt, „die Verletzlichkeit der Natur durch die technische [und wissenschaftliche, Wissen schaffende, füge ich an] Intervention des Menschen – eine Verletzlichkeit, die nicht vermutet war, bevor sie sich in schon angerichtetem Schaden zu erkennen gab -“ geschockt entdeckt haben, in einer Zeit, wo, etwas stark gesprochen, „das Natürliche […] von der Sphäre des Künstlichen verschlungen worden“ ist…
… und in solchem Zusammenhang stört uns eine „Forschungs-Agenda“, wie sie das CERN uns – vor dem gesellschaftlichen Hintergrund darf ich sagen: unbedarft aber dennoch etwas übermütig – präsentieren durfte, zwar gerichtlich beklagt, aber in die Tat umsetzen durfte. Dem lasset uns gesunde Schranke, hartes Gesetz entgegensetzen.
Von dem Schock bei der Entdeckung der Verletzlichkeit der uns umgebenden Umwelt, hat Hans Jonas, habe ich eben gesprochen…
um zu verstehen, warum sich meine Sprache beizeiten überschlägt, sich spreizt und Purzelbäume schlägt, mache man sich deutlich, wie geschockt ich ward, als ich – zunächst nur um die Schludrigkeit des Naturvergleichs mit dem frommen Eifer eines (Bio- und nicht Teilchen-) Biophysikers besorgt – immer mehr einsehen musste, dass das CERN gefährlichste Objekte ganz bewusst sich zum Forschungsziele auserkoren, sich sorglos, ja unbefangen, auf seine Forschungsagenda gesetzt hatte.
… und wie ich um so mehr aufschäumte, als deutlich wurde, dass ich meine Warnungen, so verständlich ich sie auch ausgearbeitet hatte, meine Hinweise zu dieser prekären Situation, noch nicht einmal vermitteln konnte, wie es stockte und wie man mir klar zu machen versuchte, dass ich mich verlassen solle, auf die Urheber dieser Missetaten, die nun schon seit Dekaden unverblümt, strotzend, beklatscht, nein, prämiert ihr schändliches Werk verrichteten.
Da wandte ich mich ab mit Grausen… schmollte und fühlte mich in meinem frommen Eifer, in meinem – wie ich fand Schutze stiftenden – Tun ausgesprochen beleidigt.
Im Übrigen bedaure ich, dass die Öffentlichkeit, und auch die Kollegen am CERN, die missliche Lage nicht als solche identifiziert haben (so wie es im Snowden-Fall sehr wohl geschehen ist) – denn dies zumindest wäre soweit ich sehe die Voraussetzung dafür, dass aus dieser Situation gelernt werden und entsprechende behördliche, auch gesetzgeberische Massnahmen eingeleitet werden können.
Im Moment sanktioniert unser gesetzlicher Rahmen – und gerade dies pikiert mich ganz außerordentlich – die bewußte Projektierung potenziell höchstgefährlicher Objekte, er fördert die Realisierung, sei es theoretisch oder per experimentum, solcher Objekte, deren Ungefährlichkeit natürlich auch deshalb schwer nachweisbar ist, da es sich eben um noch unerforschtes Terrain innerhalb der Grundlagenforschung handelt. Der Versuch, die Sicherheit des Versuchs, bzw. die Ungefährlichkeit dieser Objekte, durch einen an sich weisen, unterstützenswerten Rückgriff auf Naturereignisse (der Vergleich mit kosmischen Strahlen) herzustellen, ist aus meiner Sicht ein kluger Ansatz, aber
erstens aus Gründen des experimentellen Aufbaus nahezu unmöglich in dieser Konfiguration (eines Colliders: man nehme nur einmal den aus 10 hoch 14 Protonen der Energie 7 TeV bestehenden Strahl der Maschine und suche hierzu Vergleiche in der Natur)
zweitens aufgrund einer schludrigen Argumentation, die wichtige logische Grundüberlegungen und Grundlagen zu diesem Vergleich nicht behandelt, nicht stichhaltig
drittens bereits in den entsprechenden Fachpublikationen des Sicherheitsassessments offenbar unfreiwillig als problematisch beschrieben (Beispiele: Szenarien 1,2 und 3 bei Busza/Jaffe/Sandweiss/Wilczek und Abbildung 1 des LSAG Reports 2008)
und viertens aufgrund sehr abstrakter Evidenz in der Partikelphysik generell zweifelhaft (eine sehr schwache, indirekte Evidenz, speziell in der Astrophysik, die Grundlagen für eine solch global wichtige Sicherheitsargumentation vielleicht gar nicht hergeben kann – hieraus leitet sich ab, dass im Umfeld solch schwacher Evidenz solche Gefahren durch zündelndes Experimentieren überhaupt nicht heraufbeschworen werden dürfen, sondern ein Experiment dann nicht durchgeführt werden darf)
Ich bedaure, dass diese Punkte nicht fachlich versierteren Kollegen von mir aufgefallen sind und möchte ableiten, dass der Mensch insgesamt durch die Situation, in der er sich mit der Natur und mit seinen Konstruktionen innerhalb dieser Natur konfrontiert sieht, überfordert ist. Hierauf nun kann die Antwort unmöglich lauten, diese Entwicklung noch weiter zu beschleunigen, sondern sie sollte meines Erachtens lauten, sich der grundlegenden Problematik noch mehr bewusst zu werden und wie gesagt hierzu wohlüberlegte gesellschaftliche, politische und gesetzgeberische Massnahmen voran zu bringen. Und jetzt Achtung:
Dies kann jedoch nur in einer starken Öffentlichkeit und gemeinsam, nicht im Internet oder nur durch zivile Engagements bewältigt werden!
… und daher schweige ich nun auch hier, wollte nur ein paar Ankläge geben – und wenn dabei das Schrille, das ich für die Situation empfinde, durch manchen Purzelbaum meiner Kommentierungen angedeutet werden konnte, ja so ist dies fast erwünscht.
… will nur noch anmerken: Beschwerlich war es einst für Galilei und andere die Freiheit der Wissenschaft in der beginnenden Neuzeit gegen alte Dogmen zu erringen und einzuläuten…
… mühselig – und davon kann ich euch Zeugnis geben, ihr guten Leute – ist es heutzutage, die Freiheit der Wissenschaft aus drängenden Gründen, deren Notwendigkeit ich angedeutet habe und die sich in den Jahrhunderten seitdem auftürmten, wieder zurück zu kürzen, ihr gesunde Schranke zu bauen und wohlüberlegt Richtlinie und Gesetze entgegen zu stellen.
… um dem jungen Geiste, dem frommen Wunsche meiner hochbegabten Kollegen dort, einfach nur „gute Wissenschaft betreiben“ zu dürfen, frohes Geleit, behördlichen Schutz und vornehme Gelegenheit der Entfaltung geben zu können.
Eigentlich geht es ja hier im Kern um Überwachung.
Verzeihung, Herr Wasselowski: In der Tat geht es dort im CERN (wahrscheinlich) nicht um Überwachung…
Parallelen gibt es aber meiner Meinung nach dennoch, wie ich ganz oben (Juli 16th, 2013 at 15:51 und damit schließt sich mein Kreis) anmerken durfte.
Grundverschieden ist wie gesagt die Reaktion der Öffentlichkeit: Hat im Fall der Internetüberwachung ein Mann ausgereicht, die Bevölkerung zu überzeugen, dass dort etwas nicht stimmen kann, so reichten im CERN-Fall auch nicht zahlreiche, internationale Gerichtsklagen, um deutlich zu machen: Ja dort stimmt auch so einiges nicht…
Vielleicht wirklich deshalb, „weil die dort möglicherweise enthaltenen Gefahren weit weg erscheinen und für den Normalbürger zu unverständlich und damit zu abstrakt sind.“
„Für die Politik sind aber nur Themen interessant, die eine Mehrheit versteht. Dort beisst sich die Katze leider in den Schwanz.“
Ich hoffe, es hat sich hier für das ENDOPLAST insofern gelohnt, als ich vielleicht durch einige Kommentare meine Sicht der Situation etwas verständlicher machen konnte.
… wenn die nun auch von den Geheimdiensten gelesen würden, wenn ich hier überwacht würde… ja so ist dies fast erwünscht.
Ja, es gibt es eine Verwandtschaft bezogen auf das Verhältnis zur Öffentlichkeit. Die Überwachung, so unsichtbar sie auch ist, ist für viele greifbarer und läßt sich konkreter auf ihr Leben beziehen.
Was die Auswirkungen von teilchenrelevanter Technologie anbelangt, ist das schwieriger nachvollziehen. Das wurde und wird von der Wissenschaft ausgenutzt.
… und wenn meine sperrige Sprache etwas unzugänglich bleibt, wenn sie Kopfschütteln hervorruft…
ja dann ist das fast erwünscht: Dann wäre es gut, wenn dieses Befremden hinübergleitet in ein bedächtiges Kopfschütteln über die Missetaten des CERN, dem man kaum Vorwürfe machen darf, da vielleicht durch meine Kommentare deutlich werden konnte, wie meine Kollegen durch Gesetz und Gesellschaft geradezu dazu aufgefordert werden – wenn also dieses Kopfschütteln sich noch weiter fortsetzte bis hin vielleicht zum eigenen Iche des Lesers, der Leserin, die sich fragt, ob sie denn nicht selbst unbeschränkte Forschung, und allemale doch Grundlagenforschung, eben noch gutgeheißen, dann erst kommt das Kopfschütteln wahrscheinlich zum Stillstand.
Oder erst dann, wenn die Leserin an den Verfasser dieses Kommentars denkt, der doch eben noch selbst sich als Dr. rer. nat. vorstellte… und in der Tat bedächtig seine Stirn runzelt… wegen solcher Naturvorgänge (rerum naturalium causa).
Streng ist der Tadel, den ich gen Genf schicken musste (wegen der Missetaten dort, auch wenn diese im Rahmen der gesellschaftlichen Desorientierung kaum verurteilt werden können), erheblich strenger noch fällt aber meine Rüge für diejenigen aus, die die Problematik kennen und dennoch – obwohl sie vielleicht könnten – nichts tun oder die Experimente noch weiter befördern…
Oder die (aber ich möchte nicht zu weit greifen), die gar mit bösem Entschlusse das schlimme Werk vorantreiben: Ihr Taugenichtse, ihr werdet stets noch euren eigenen Untergang befördern!
Stets drohend aber häufig nicht gut erkennbar ist dieser Fall ein verständliches Exempel dafür: Dass derjenige, der in solchem Umfang zündelt auch sich selbst gefährdet und in Kauf nehmen muss, dass ihn sein eigenes Delikt hinfortblase.
Werdet also wieder brave und bescheidene Menschen und lasset ab: vom üblen Werk!
Denn bedenket: Selbst wenn ihr nun einsichtig würdet und die Hände ließet von diesem schrecklichen Experimente, so wäre doch damit die Arbeit noch nicht getan, denn es braucht zusätzliche Anstrengungen, um mit dem Wissen, mit den vollendeten Tatsachen, die die Naturwissenschaften anhäuften, umzugehen. Und die Einsichten, die ich hierzu kontemplativ gewann (durch meine Randexistenz, in die ich als Kritiker des Experimentes leider gezwungen wurde), diese werde ich nun nicht hier ausbreiten, sondern bestehe darauf, sie in einer starken Öffentlichkeit, kooperativ zu entwickeln, denn klein bin ich und Größeres kann nur gemeinsam und bedachtsam gelingen:
So lasset uns gesunde Schranke, gute gesetzliche Orientierung dieser in die Irre gegangenen Freiheit der Wissenschaft entgegensetzen!
Und nun muss ich schweigen, denn es geht hier (auf dieser Seite) eigentlich um (geheimdienstliche, aber auch dort täte gesetzliche Orientierung gut) Überwachung! Weder ein Geheimdienst, noch die Naturwissenschaft haben einen „Blankoscheck“, auch wenn dort schlaue und prima Leute arbeiten.
… kluge Leute, prima Leute, die an einer sicheren Gestaltung der Erde das größte Interesse haben, wahrscheinlich noch größeres als ich selbst.
Ich kann, ich darf auch hier im Netze keinen „Fahrplan“ dazu vorlegen, dies muss soweit ich sehe in einer starken Öffentlichkeit bedachtsam gemeinsam entwickelt werden. Ich gab hier einige Anklänge und möchte in gewisser Weise allen Mut zusprechen, die ihren ordentlichen Beitrag in der Öffentlichkeit leisten: Die Bedeutung der Nachhaltigkeit für Gesellschaft und Wissenschaft ist uns allen in den vergangenen Jahrzehnten bewusst geworden und Schrittchen für Schrittchen bauen wir sie in unserer Welt auf, bauen widerum anderes vielleicht etwas ab.
Denn wer erkennt es: Dass meine Empörung eben auch als Verteidigung meiner Kollegen zu lesen ist, dass ich jeden bestärke und bestärken muss, der wie sie sein gutes Werk – denn mit redlicher Absicht ist es unternommen – in der Öffentlichkeit tut.
Aber diese Volte, diese kleine Akrobatik muss ich meinen Kollegen abverlangen: Dass sie erkennen, dass sich dieses Projekt verrannt hat, dass statt guter Wissenschaft nun dort Missetaten emporquellen…
Denn es kann passieren, dass öffentliches, wohl gemeintes Werk sich verkehrt in’s Falsche und Gefährliche (und wie solches passiert behandeln wir hier nicht) und dann muss es beizeiten angezeigt, dann muss dem gesunde Schranke engegengesetzet werden.
Und ich bedaure auch, dass manchem, für den die Welt eben noch in Ordnung schien, durch meine Kommentierungen nun deutlich geworden ist, wie schlimm es steht: Jedoch musste ich den Widerwillen erwecken, damit man sich wehrhaft zeige gegen solchen Unbill, gegen solch verirrte Öffentlichkeit, die drohte sich innerhalb braver Bürgerlichkeit unentdeckt zu verbrecherischem Frevel umzustülpen.
Packet mit an, macht die Schotten dicht!
Und gerade weil es von mir bei diesen Missetaten kein Pardon geben wird, weil ich hier null Toleranz zeige, gerade dadurch hoffe ich, die kostbare Intelligenz, den frommen Eifer meiner Kollegen, dort „gute Wissenschaft betreiben“ zu wollen, bergen und wieder nutzbringendem Tun zuführen zu können.
Sie sind, soweit ich sah, geistig bei so großen Kräften, dass sie diese Zusammenhänge erkennen und von dieser gesellschaftlichen Fehlentwicklung genesen können. Und da klinke ich mich ein, versuche Tips und Hilfestellung zu geben.
… und dann kann ich mir vorstellen, dass ich meinen Kollegen bei diesen Einsichten Erquickung und geistige Kräftigung durch meine – vielleicht zunächst sperrig wirkenden – Kommentare zukommen lasse, dass wir diesem Spuke einen ordentlichen Klaps erteilen und dass wir letztlich sogar gestärkt aus dieser Krise hervorgehen könnten.
Am Schluss noch zur Überwachung:
Ich finde es schade, dass die NSA offensichtlich emails speichert und – wie ja gerade bekannt wurde – offenbar auch Inhalte von Telefonaten flächendeckend über einen Monat speichert und vorhält…
… und dass andererseits die zahlreichen Hinweise der Kritiker, die diese mit größter Mühe nicht nur im Internet bekannt machten, offenbar kaum behördliche Beachtung und Abwicklung finden. Es ist an vielen Stellen allgemein verständlich dargelegt worden, dass es Inkonsistenzen in der Sicherheitsdarstellung gibt, dass keine professionelle Risikoabschätzung einbezogen wurde und dass die Forschungsziele (wie die Detektion von Strangelets oder die Produktion schwarzer Löcher) vor dem Hintergrund schon geschehener großtechnischer Unfälle zu ehrgeizig sind.
Jedem Profi ist klar, dass das ultraheiße Kuddelmuddel – und dieses Kuddelmuddel wird 600 Millionen mal pro Sekunde (!!) “durchpermutiert”, siehe
http://cds.cern.ch/record/1165534/files/CERN-Brochure-2009-003-Eng.pdf
-, das ein Collider erzeugt, sich unterscheidet von dem Kuddelmuddel eines kollidierenden kosmischen Teilchens, selbst wenn die relativistische Umrechnung volle Gültigkeit besitzt (wie schwer nachweisbar ist), nämlich dadurch, dass sich dieses Kuddelmuddel relativ zur Erde mit anderer Geschwindigkeit bewegt – und daraus können andere, sogenannte Sekundärreaktionen hervorgehen.
Dies ist von Nobelpreisträger Wilczek auch (in Busza/Jaffe/Sandweiss/Wilczek: “Review of speculative ‘disaster
scenarios’ at RHIC”) erkannt worden, worauf er einige Rechnungen in dieser Veröffentlichung durchführte, teilweise schlechte Resultate gewann, diese aber, da er sie nun einmal als “four cases of interest” angekündigt hatte, wohl ehrlicher-, vielleicht auch unbedarfterweise, in dieser Arbeit beließ (Szenarien I, II, III) und damit die Problematik schon deutlich anskizzierte, denn es geht hierbei nicht nur um Strangelets, sondern um unbekannte, möglicherweise gefährliche Produkte generell.
Dieser Unterschied ist EINE Schwachstelle der Sicherheitsargumentation (die ich mit Herrn Ellis im CERN 2010 auch in seinem Büro besprach, da ich mich stets um Diskussion und persönliches Gespräch bemühte), es gibt meiner Ansicht nach andere mehr, die auch von einem Semiprofessionellen wie mir (als Biophysiker) erkannt werden können. Dass dies nun alles – eben ohne von den Behörden erkannt zu werden, und da, Herr Wasselowski, WÜNSCHTE ich mir MEHR ÜBERWACHUNG, verstehen Sie – seit Jahren der Öffentlichkeit präsentiert wurde und dennoch nicht geklärt werden konnte, lässt auf noch andere gesellschaftliche Probleme schließen.
Und wenn ich nun als Störenfried oder “troublemaker” gelte, weil ich hier diese Problemata vor die Öffentlichkeit bringe, ja dann tut es mir leid (auch um mich), aber trotzdem muss ich’s tun, da die Gesellschaft in ihrem Drange nach ultraliberaler Wissenschaft (und in der Wirtschaft ist es im Grunde ähnlich) diese Dämpfung provoziert und weil diese Dämpfung ihr, soweit ich eben sehe, gut tut. Weil der Gesellschaft – und ganz besonders dem CERN – meine Überwachung gut tut.
Denn wenn vielleicht doch meine Beiträge den einen oder anderen Kollegen erreichten, der zwar sein Büro dort am CERN einrichtete und artig publizierte… der aber dennoch meine Mahnungen hört und der vielleicht spricht: Ja ich höre dich, Pretzell, ich will nun nicht mehr schwarze Löcher bauen…
… oder wenn doch der eine oder andere „Laie“, der dies hier liest, auf der nächsten Sitzung der Landesarbeitsgemeinschaft als ordentliches Mitglied seiner Partei das Thema Grundlagenforschung mal unter anderen Gesichtspunkten anspricht…
… oder für den Fall, dass eine Studentin der Naturwissenschaften hier kurz reinschaut, und beschließen sollte, ihre Kommilitonen mal auf das Thema Folgenabschätzung in den Naturwissenschaften und entsprechende Lehrpläne anzusprechen…
… oder wenn sogar ein Professor der theoretischen Physik sich hier vielleicht verirrte, und erkennen muss, dass tatsächlich ein anderes „Kuddelmuddel“ im Fall des Colliders (im Vergleich zum kosmischen Stoß) vorliegt…
… dann, Herr Wasselowski, hätten sich meine Observationen, meine „Überwachung“ der Vorgänge dort bei Meyrin und meine Kommentare hierzu schon gelohnt, doch auch wenn dies nicht geschieht, bin ich Ihnen zu Dank verpflichtet und sage: Auf Wiedersehen!
… und auch den Lesern, die bis zu diesem Zeitpunkt ausgehalten haben, sage ich hier adieu,
und wenn darunter auch Wissenschaftler der Teilchenphysik sind, sollen sie wissen, wie paradox mir die Situation vorkommt, da ich stets die Kollegen um mich herum als nüchtern (und nüchtern betrachtet klappt das mit dem Naturvergleich nicht so einfach!) und bescheiden (Ist die Erzeugung und Manipulation schwarzer Löcher wirklich ernst gemeint?) wahrgenommen habe – daher scheinen mir meine Erfahrungen, die Situation nicht logisch, auch wenn man bei solchen Gruppenphänomenen und bei modernen Eliten offenbar Zugeständnisse machen muss.
Doch auch wenn mir die Situation teils unverständlich bleibt…
trotzdem könnte ich mir vorstellen, dass meine Worte für die Kollegen eine beruhigende – Beruhigung im brausenden Sturme -, eine kräftig kathartische Wirkung entfalten, die zu unserer baldigen Genesung von dieser gesellschaftlichen Fehlentwicklung beitragen könnte.
Ich meine allerdings verstanden zu haben, dass ich diese Kritik nicht oktroyieren, erzwingen kann…
ich hoffe daher, dass ich meine Kollegen mit den obigen Kommentaren zur Einsicht – zur Raison wäre zu garstig gesprochen – bringen kann. Dass diejenigen, die ohne hervorzutreten, aus dem Hintergrund agierend, meinten, sie hätten Dinge im Griff nun schnell erkennen, dass diese Dinge in einer starken Öffentlichkeit geregelt, oder zumindest gebahnt werden müssen.
Hätte ich dies mit meinen zahlreichen persönlichen Gesprächen, mit meinen Kommentaren im Internet zumindest angedeutet, hätte ich den Professor (der dies ja eigentlich selber ganz gut weiß) auf das relativ zur Erde andere „Kuddelmuddel“ beim kosmischen Stoße, die Studentin auf die Folgeabschätzung, den Laien auf einige Gesichtspunkte der Grundlagenforschung, den Kollegen am CERN auf zu übermütige Projekte hingewiesen, wäre etwas gewonnen.
Und weil ich meine Korrekturen nicht oktroyieren darf, so darf ich doch auf das verweisen, was sich diese Gesellschaft, die sich mit diesem schrecklichen Experimente so fürchterlich verirrte, selbst zum Ziele setze… sich nach langem Ringen mit Nachdruck in der Agenda 21 zum Ziele auserkor…
… dafür müssen wir über 20 Jahre zurückblicken, um so erschrockener stehen wir nämlich dann vor der Frage, wie es dazu kommen konnte, dass noch 2010 diese Experimente am LHC gestartet werden konnten: Lesen wir Kapitel 31 „Wissenschaft und Technik“ und dort Programmbereich B „Förderung von Verhaltenskodizes und Leitlinien für Wissenschaft und Technik“:
„31.9 Ziel soll die Entwicklung, Verbesserung und Förderung der internationalen Akzeptanz von Verhaltenskodizes und Leitlinien für Wissenschaft und Technik sein, in denen der Unverletzlichkeit der lebenserhaltenden Systeme umfassend Rechnung getragen und die wichtige Rolle der Wissenschaft und der Technik in dem Bemühen, die Ansprüche von Umwelt und Entwicklung miteinander in Einklang zu bringen, anerkannt wird. Um im Rahmen des Entscheidungsfindungsprozesses auch tatsächlich zum Tragen zu kommen, müssen solche Grundprinzipien, Verhaltenskodizes und Leitlinien nicht nur zwischen Wissenschaftlern und Technologen vereinbart, sondern auch von der Gesellschaft in ihrer Gesamtheit anerkannt werden.“
Dass es unter solchen bereits 1992 (nach langem Ringen) erkannten gesellschaftlichen Verpflichtungen in der Agenda 21 noch zu eben jenen Forschungszielen und vollendeteten Tatsachen in Form der Experimente ab 2010 am CERN kommen konnte (dass ich als Kritiker dieser Vorgänge von der Gesellschaft so „in die Pampa geschickt wurde“), lässt auf die Desorientierung der Gesellschaft schließen und kann aus meiner Sicht nur bedeuten, dass mir gerade meine Kollegen am CERN zum Schutze Befohlene sind, denen ich gutmütig meine Hand austrecken muss, um sie aus dem Schlamme übermütiger Forschung zu befreien und wieder Nutzbringendem, dem Gemeinwohl Förderlichen, zuzuführen: Doch bin ich selbst nur klein!! Und rufe eben jene Gesellschaft nun zu Hilfe, auf dass brave Bürgerlichkeit, wohlgemeinter, gut gemeinter Wissenschaftsbetrieb sich nicht weiter umstülpe: zu verbrecherischem Frevel. Und wer sagt, es sei ihm zu wenig sachlich, wie ich mich äußere, zu wenig wissenschaftlich – der hat noch nicht verstanden, dass ich meinem Entsetzen Ausdruck verleihen musste, um euch endlich zu offenem Bekenntnis und freimütiger Reue gegenüber diesen Missetaten zu bewegen! Wehret den Anfängen!! Weil ihr wohlmeinend seid, kann ich euch glücklicherweise helfen…! Und euch meinen strengen – und wie ich finde frommen – Tadel schicken…
Noch weiter, nämlich 50 Jahre, ins Jahr 1964, müssen wir zurückblicken und finden das Buch
„Die wehrlose Gesellschaft“ von Vance Packard (das ich in der Bibo meines Großvaters fand)
wo eben die Problemkreise, die Herr Wasselowski im obigen Artikel beschreibt, schon anhand unzähliger Beispiele illustriert sind. Wehrlos, so kommt mir die Bevölkerung auch im Fall des LHCs vor, wehrlos und nicht lernfähig.
Achtet also künftig besser darauf, dass ihr durch Gesetze und Transparenz eure Eliten bändigt, damit nicht immer wieder einzelne, wie Edward Snowden, Eric Penrose, Markus Goritschnig oder ich die Karre gegen den Widerstand all derer, die sich in den Nischen des irrelaufenden Fortschritts eingerichtet haben, aus dem Dreck ziehen müssen. Macht euch von Whistleblowern und euren „Eliten“ nicht abhängig, sondern regelt die Dinge solide und seid aufmerksam bei Anzeichen für Schwierigkeiten. Achtet darauf, was ihr überblickt, überblicken könnt! Baut Unübersichtliches ab! Wehret den Anfängen! Seid vor allem bescheidener in der Wahl eurer Mittel des Fortschritts. Wahrt die Kontrolle! Dies sind meine Tips und Hinweise (neben dem Tadel, den ich nach Genf schickte…)
Vielen Dank für Ihre klugen Bemerkungen, Herr Wasselowski, und dafür, dass Sie mich hier betreuten. Ich will und kann nun nicht mehr hier im Internet meine Gesellschaftskritik anbringen, sondern bin auf die Unterstützung beim Start und bei der Pflege entsprechender Diskurse in der wirklichen Welt angewiesen. Ich gab hier wie gesagt bewusst nur Anklänge hierzu und muss mich bescheiden auf allgemein verständliche Zusammenhänge, die wie oben bemerkt immer wieder vorgetragen werden, immer wieder aber auch – offenbar – verhallen und demokratischen Mehrheiten nicht standhalten oder verborgen bleiben.
Ich wünschte, es wäre einfach, diese Punkte umzusetzen…
… es ist aber ausgesprochen schwierig, wie eben die Wirklicheit nie einfach zu bewerkstelligen ist. Aber gerade deswegen ist es auch keine Geheimlehre, oder kann in den Hinterköpfen einiger „Strippenzieher“ besorgt werden…
… sondern sollte, so mein Hinweis, in einer starken Öffentlichkeit bestellt werden. Und eben auch nicht von einem bloggenden Biophysiker… daher dieser letzte „Byetrag“ hier von mir … wirklich ;-)
Hier noch eine notwendige Verbesserung (und nur noch diese Verbesserung):
Es handelt sich in dem Kommentar vom März 21st, 2014 at 00:08 um die Szenarien II, III und IV (und nicht um I, II und III), denn besonders bei Szenario IV konnte die Wahrscheinlichkeit für ein gefährliches Teilchen in dieser Publikation nur mit p > 1 begrenzt werden. Und dieser Wert verschlechtert sich bei ALICE (Bleiionenkollisionen beim LHC)-Energien noch mehr.
Warum diese – offenbar ehrlichen – Zahlen keine „kräftig kathartische Wirkung“ entfalteten und die Versuche nicht unterbrochen wurden, wie der fortgesetzte Betrieb und diese Zahlen mit dem nüchternen Geiste, den ich in der Wissenschaft vorfand, zusammenpassen: bleibt rätselhaft.
[…] Idee wirkt schon im ideellen Sinne explosiv und geht nach hinten los. Das Internet verhieß Freiheit und brachte die Totalüberwachung, die jede Freiheit einschränkt. Ausgedacht hat sich das kein Diktator, sondern Menschen, die sich […]
[…] wie Lady Gaga, zu Trashkultur à la Daniela Katzenberger, zu poltischen Themen wie der NSA-Welten-Überwachung oder zu Ausstellungen. Es gab echte Literatur von großen Talenten und viel Wohlwollen von […]
[…] abstempelt, hat nichts mit dem Schutz der Bevölkerung zu tun. Das Resultat von permanenter Überwachung ist Unfreiheit, ist die Schere im Kopf. In Deutschland kann die Staatsanwaltschaft auch bei falscher Anschuldigung z.B. Computer und […]
[…] hätte Edward Snowden gefreut: Die Passagiere einer U-Bahn agieren gemeinsam, um einen Mann zu retten, der zwischen Bahn und […]
p<1, p. 1138, Jaffe et. al., 2000 Reviews of Modern Physics
Restrukturierende Teams sollten bei Fehlentwicklungen, soweit ich sehe, auch auf weniger ehrgeizigem Niveau bereitstehen. Einerseits legitimierte Kompetenz kontrolliert zu konstruieren, zu warten, verständnisvoll zu beschränken und zu restrukturieren, beurteilbar zu machen, wünschenswerte, realistische, kreative Ziele zu setzen, jedoch gegen okkulte, naive, deviante Inkompetenz, Intelligenz, zu bedenkende geistige Querschüsse und dual-use in dem Menschen eigener, wohltuender, zugänglicher, doch kryptisch subtiler, natürlicher Komplexität und übersichtlicher, resilienter Sicherheit abzudichten, ist anspruchsvolle öffentliche, eigentlich eher klösterliche, mindestens behördliche Aufgabe für uns und nicht Regime wettbewerbsgesteuerter Forschungsindustrie. Ein Computer ist beispielsweise kein übersichtliches Werkzeug – also entwickeln wir Alternativen, und dies können wir auch.
Ich rate bezüglich öffentlichem Engagement, Originalität, teils unbefan-
genes, direktes Urteil von Engagements zu respektieren, sie aber in aufmerksame, kompetente – dies hieße bsw. mit eigenen partizipativen
Erfahrungen – Betreuung ohne wesentliche Störung der Selbstorganisation einzubetten, um Contenance und Prüfung zu gewährleisten, Präsentation und Lernprozesse zu begleiten. Wissen soziologisch untersuchter Partizipation sollte hier aktiviert werden, denn Laien- und ad hoc-Beiträge sind für professionelle Routinen, vielleicht falsch oder teilweise falsch, häufig nicht kontingent, können diese irritieren und sollten professionell aufgearbeitet und für intelligente Umsetzung begutachtet und verfeinert werden. Es gibt eben viel gesellschaftlichen Bedarf, Beobachtungen und Beiträge, die zwischen Hinweisen zur öffentlichen Ordnung, bsw. Müll, Schlaglöcher, und sehr abstrakten Grundsatzfragen liegen: bsw. biologischer Gartenbau, Hinweise zu öffentlich relevanten Vorgängen, out-door Aktivität oder Gesundheit. Diese Gestaltung des Öffentlichen wird zur Zeit bsw.durch Vereine, NGOs, Bücher, Vorträge oder durch das Internet strukturiert: Wie können wir bessere praktische Umsetzung erreichen, den Staffelstab weiterreichen – wie wird ein sportliches Team ein kleiner gemeinnütziger Kreis? Neue Vermittlungsformen gesellschaftlicher Partizipation, die kontrollierte Zugänglichkeit erleichtern, Prozeduralität durch inkrementelle Mikroaktionen betonen, eine Brücke zur Verwaltung, bsw. auf persönlich bereits bekannter kommunaler Ebene schlagen, selbstgewählte Engagements akkreditieren, legitimieren, aber in ihrer Unprofessionalität durch selbstgewählte, doch obligatorische Ordinierung limitieren, kulturell, dem Erfahrungslevel entsprechend, im vertrauten Kreis oder durch Mediation einbetten, bsw. durch freie Benutzung öffentlichen Eigentums wie Bahn, Schlitten und Schwimmbad auch belohnen, sind möglich. Bewährte Struktur von Rechtssprechung, Akademie, Verwaltung und der UN dient uns als Leitstern.
Gelungene Ergebnisse können demgemäß gesellschaftlich durch
→ biographische Erfahrungen, ruhige Reflexion und Kompetenzen der Teilnehmer
→ Anlaufstellen, ‘Service’, Entwicklungsmöglichkeiten für hilfesuchende und/oder kreative, konstruktive Teilnehmer die öffentlich Verantwortung übernehmen, Trias der privaten, gemeinnützigen und beruflichen Aktivität
→ überlegte, friedfertige Forschung und Technik zum Schutz von Lebenswelt, gesellschaftlicher Kooperation und Fürsorglichkeit, Privatheit, Selbstbestimmung und Lebenswelt
→ Orientierung und Wandel entlang etablierter Werte und Gesetze, realistische, sinnvolle Zielsetzungen, Chancengleichheit
→ Legitimierung und Rechenschaftslegung öffentlich bedeutsamer Projekte, gesetzliche Ecksteine und ‘Rügepflicht’
→ kooperative, jedoch mitbestimmte Organisation komfortabler, leichtgängiger Arbeitsschritte mit begleiteter Eigeninitiative
erreicht werden.
Der Mensch kann trotz der erwähnten Verwerfungen vorsichtig, meine ich, bescheiden und ruhig seine Kulturen versuchen, eigenverantwortlich zu gestalten. Bedenken wir noch einmal scheinbar Offensichtliches auch in der Ausbildung: Erforschung der Wahrheit auf alltäglichem Gebiet, wie in der Kriminologie, ist anders zu behandeln, als öffentliche Konstruktion von Wissen nicht trivialer Fakten mit potenziell großen Auswirkungen wie in der Wissenschaft. Wir können uns auf im Lichte unserer Zeit standhaften Traditionen und mit großer Kunst Errichtetem ausruhen, es pflegen und eigenverantwortlich Alternativen, Sicherheiten, gesamtheitliche Mikro-Verantwortung einzelner Teilnehmer, sinnvolle, ethisch geleitete Ziele, friedliche Rückzugsmöglichkeiten und Robustheit anstreben, statt offenbar Wissen, Technologie und Daten maximieren zu wollen, sollten doch besser von einer ökologischen zu einer metaökologischen Pflege unserer Lebenssphäre übergehen, die klassische biologische Faktoren um artifizielle und symbolische Produkte der Menschheit erweitert. Hier können wir, können die mit diesen Prozessen vertrauten Experten in unserer bereits stark entwickelten Situation aus dem bereits Gewonnenen diejenigen Prozesse übernehmen, die eine resiliente und dem Menschen überschaubare Sicherheit bieten. Doch hierzu braucht es eine Akademie und auch staatliche Strukturen – anlehnend etwa an das Gentechnikgesetz oder die Umweltverträglichkeitsprüfung -, die diese Idee eines etwas erweiterten Nachhaltigkeitsparadigmas voranbringt.
Ich danke noch einmal allen, die öffentliches Engagement und Wachsamkeit unterstützen und helfen, die Strukturen hierzu zu verbessern.
Im Folgenden noch einmal, leicht korrigiert, die wesentlichen Beiträge der anderen Seiten, hier bei Endoplast:
Um vielleicht noch etwas Verständlichkeit zu erzeugen, denn ich bin der Meinung, die missliche Lage ist fast allgemeinverständlich:
Selbst wenn das Sicherheitsassessment lege artis gestaltet wäre, so müsste doch auf eine professionelle Risikoabschätzung von außerhalb des CERNs bestanden werden.
-> Mit lege artis ist das Vorgehen nach den Regeln der Kunst angesprochen – jede Profession hat solche Regeln der Kunst: Zum Beispiel ein Arzt, ein Geheimagent, ein Fliesenleger und auch ein Wissenschaftler. In der Wissenschaft existiert beispielsweise die Kultur, dass man wenn man eine größere wissenschaftliche Abhandlung angeht, die Literatur und den Fachdiskurs sorgfältig darstellen sollte – dies ist kaum geschehen-, dass man, wenn man ein Argument wie den Vergleich dieses Experimentes mit Naturvorgängen vornimmt, zunächst einmal überprüft, ob dieses Argument mit den gegenwärtigen Erkenntnissen überhaupt gestützt werden kann – dies ist nur ungenügend der Fall – und dass man, wenn man auf zu große Inkonsistenzen stößt – diese gibt es zahlreich-, solch ein Argument kritisch hinterfragt Pause.
Selbst wenn also solch eine lege artis Darstellung dieses Naturvergleichs VORLÄGE, dann müsste dennoch in diesem Fall ein professionelles Team von außen (und ich meine keine irgendwie mit dem CERN affiliierten Wissenschaftler der Astro- oder Teilchenphysik) das sich speziell mit Risikoforschung beschäftigt, einbezogen werden. Warum? Weil die Naturwissenschaft nach ihren Regeln der Kunst solch eine spezielle Risikoabschätzung, die zum Beispiel menschliche Fehlbarkeiten und so weiter und so fort einschließt, gar nicht bietet. Genauso wenig ruft sie die Teilnehmer zur gebotenen klugen Bescheidenheit bei solchen Forschungsprojekten. Zusätzlich ist doch klar, dass die Gemeinschaft der Teilchenphysiker an einer Realisierung dieses Experimentes interessiert oder sogar von der Realisierung abhängig und daher hoch befangen ist.
Selbst wenn die Evidenz für den Naturvergleich in ausreichendem Maße vorläge, so ist doch solch ein Projekt unter den gegebenen Umständen hier auf der Erde mit solchen Projektzielen, nämlich die in Kaufnahme, ja Einplanung potentiell hochgefährlcher Objekte nicht statthaft.
Mit ausreichender Evidenz ist ein sehr streitbarer Begriff gemeint, der darauf abzielt, nicht gute theoretische Gründe zu haben, sondern genügend Anschauung, genügend Grundlagen der Erfahrung (wer sich damit näher auseinandersetzen will, sollte die Erkenntnistheorie, Hume z.B., konsultieren) zu besitzen. Diese liegen in dem wirklich extrem schwer zu gewinnenden Teil der hochenergetischen Astrophysik, die den Naturvergleich unterfüttern soll, in den gewonnenen widerum abstrakten, indirekten Daten nur hauchdünn vor, erneut Pause.
Selbst wenn hier die Evidenz extrem manifest WÄRE, so wie manche Dinge des Alltags, so wäre ein solches Forschungsvorhaben, dass wie gesagt die Erzeugung potentiell hochgefährlicher, höchstgefährlicher, durch kluge Voraussicht begründet als durchaus möglich erachteter Objekte umfasst, unter den gegebenen Umständen hier auf der Erde – ich meine menschliche Fehlbarkeit, schwerste Fehleinschätzungen und sogar Unfälle, die sich schon ereignet haben und so weiter – völlig ausgeschlossen.
Dies allein zeigt, wie stark der Mensch durch die Situation überfordert ist. Sollten wir uns zwingen, besonders verantwortlich zu handeln? Auch, aber vor allem sollten wir kluge Bescheidenheit walten lassen und uns nicht dermaßen überfordern, Viele erkennen, dass auch ich, und ich trug nur absolut offensichtliche Aregumente bei, durch dieses Engagement überfordert war und meiner Generation und Kollegen das Problem offenbar noch nicht vermitteln konnte.
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Meine Kollegen erkennen denke ich: In einer präkonfigurierten Situation sollten wir nicht maximales Wissen erzeugen, sondern Wissen und Wissenschaft auf unsere Situation abstimmen. Dies hieße dann doch, dass die bekannten Rahmenbedingungen der Nachhaltigkeit
http://www.nachhaltigkeit.info/artikel/agenda_21_744.htm
nicht nur für Technologie gelten, wie diverse digitale Maschinen, und die Ökonomie, sondern dass eine “Ökologie” existiert – und da gerade – auch für die Wissenschaft, für Collider und so fort.
“Il faut cultiver notre jardin” – wir müssen unseren Garten bestellen. Auch in der Wissenschaft sollten wir das Wissen – und dazu brauchen wir auch rechtliche Rahmenbedingungen, und ja, eine Öffentlichkeit hierzu – speziell für unsere Situation, passend zu unseren menschlichen Fähigkeiten und soweit wir diese Situation iterativ erfassen, entfalten und einpflegen. Auch wenn uns der Zustand zwingt, heilsame Ordnung zu stiften und wir uns orientieren müssen, so haben wir doch keinen Blankocheck. Und sogar eine Kritik an dieser Situation sollten wir “wohl temperieren”
Dass dieser Versuch nun trotz mehr als zehnjähriger öffentlicher Gegenwehr einiger Couragierter dennoch vorerst weitergeführt wird, dem möchte ich als Lichtblick nur entgegensetzen, dass ich grundsätzlich von den wohlmeinenden Absichten meiner Kollegen, dort “gute Wissenschaft” betreiben, heilsame Ordnung stiften zu wollen, immer noch fest überzeugt bin. Letztendlich wird es uns hoffentlich mit solchen guten Absichten und kluger Bescheidenheit gelingen, die oben angedeuteten eklatanten, gesellschaftlichen Fehler, die irregeleiteten systemischen Routinen in dieser schwierigen Epoche doch noch zu entschlacken. Il faut cultiver notre jardin!
My colleagues, I suppose, will acknowledge: In a preconfiguration we are wrong striving for for maximum knowledge. More we like to unfold our knowledge exquisitely for our situation. Meaning the well established framework of sustainability
http://en.wikipedia.org/wiki/Agenda_21
is valuable – is necessary – not only for technology, take diverse digital machines, and economy, but ecological principles are valid as well for science and the generation of knowledge, take collider. “Il faut cultiver notre jardin” we have to cultivate our garden, as well in science we unfold and temper – and partly by law, by public components – our knowledge and the generation of knowledge for the situation and our human capabilities, as far as we know iteratively this situation. Even though the situation forces us to strive for knowledge and exploration we do not have a blank cheque in doing this. Even criticizing the situation we like to be well tempered. And even I was partly accepted, our situation concerning this intricate case might have ruled me over.
Because I am still convinced my colleagues are interested to strive for knowledge and intentions here are good, I hope we finally will achieve by those good intentions and wise modesty to escape the above mentioned systemic errors and misguided routines. Il faut cultiver notre jardin!
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Please mind the Internet activity displayed above is only a small part of my engagement:
I informed the police, the UN, members of the Landtag Niedersachsen, members of the Bundestag, colleagues in science, scientific journals, other critics, the press and many more people around me. At the moment CERN is allowed to proceed openly with its research around potentially very dangerous objects, regulated only by a self made assessment – incomplete as far as I see concerning the comparison with cosmic radiation, according to standards of professional risk assessment, obviously not aware of the need to carefully tailor scientific progress according to our situation here on earth, not recognized by authorities, investigative journalism and intellectuals concerning these erratics.
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Hinweisen möchte ich auch noch einmal auf die Wichtigkeit der öffentlichen Komponente einer “nachhaltigen Wissenschaft” – es reicht nicht, wenn sich dies “schwarz” einige Intellektuelle auf dieser Erde zu eigen machen. Nicht alles ist ist in dieser Hinsicht öffentlich erreichbar, aber bedeutende Teile müssen meiner Ansicht nach – ähnlich den Menschenrechten der Vereinten Nationen – öffentlich formuliert und bestellt werden.
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Und daher ist die Gesellschaft, die dieses Gerät akkreditierte, nun meiner Meinung in der Pflicht, es auch wieder abzubauen und meine Kollegen wieder Nützlichem, der Gesellschaft Förderlichem zuzuführen. Dies kann nur gemeinsam entwickelt werden und benötigt die sorgfältige Planung und Aufsicht einer professionellen Öffentlichkeit – die eben auch nötig gewesen wäre, um die Experimente ordnungsgemäß und mit interdisziplinärer Kompetenz zuzulassen.
Wir erkennen am Internet, dem ein nobler, freiheitlicher Gemeinsinn zugrunde liegt und das teilweise im CERN erfunden wurde, wie meine Kollegen doch interessiert daran sind, dass die Gesellschaft nicht durch partikuläre, sondern durch demokratische Interessen bestimmt wird, dass in einer geordneten Weise demokratische Partizipation erleichtert wird.
Meine Beiträge sollen sie vor diesem Hintergrund, “auf ihrem Kanal” erreichen, halb zum freundlichen Gruße, halb auch argumentierend, ermahnend und warnend!
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“Das Gericht gibt seiner Meinung Ausdruck, dass es möglich sein sollte, die unterschiedlichen Sicherheitsaspekte (…) im Rahmen einer “Sicherheitskonferenz” diskutieren zu lassen.”
http://www.heise.de/tp/artikel/34/34302/1.html
Dieser offenbar im Gerichtsprotokoll der Verhandlung vom 27. Januar 2011, Aktenzeichen 13 K 5693/08 enthaltene Satz ist der meines Wissens letzte Stand hinsichtlich öffentlicher Fortschritte in diesem Fall.
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Es scheint mir wichtig, nochmal zu appellieren, dass diese Problematik öffentlich und erkennbar von der Öffentlichkeit gelöst werden sollte: Lange bin ich in der Wissenschaft groß gezogen worden und das Vertrauen in meine Kollegen ist immer noch sehr groß – selbst nachdem mir diese gesellschaftliche “Sause” nahezu völlig ungezügelter Wissenschaft so harsch am Beispiel des CERN bewußt werden musste.
Zwischen denen, die also sagen, dass ich mich niemals auf Diskussionen in dieser Sache einlassen und verniedlichendes Entgegenkommen zeigen sollte, und denen, die meinen, dass es Verrat an meinen Kollegen bedeute, den ich mit frevelndem Eifer betreibe, habe ich versucht, eine Gratwanderung zu unternehmen: Hieraus resultiert die manchmal etwas sperrige Sprache und mancher stilistischer Purzelbaum.
Jedoch können die Kommentierungen aus Sicht eines Biophysikers in dieser Sache auch keinen im strengen Sinne wissenschaftlich professionellen Beitrag leisten, sie sollen vielmehr in einer unübersichtlichen, verdrillten, unverstandenen Not-Situation eine Prise Befindlichkeit und Rückzug zu schlichter Ich-Botschaft gestatten, um dann durch die Einbeziehung größerer, gesellschaftlicher oder zeitgeschichtlicher Zusammenhänge bei den Lesern und Diskussionspartnern auch ein gerüttelt Maß common sense, gesunden Menschenverstand wecken zu dürfen.
Sie sollen in einer technologisch späten, wissenschaftlich fortgeschrittenen, jedoch legislativ in dieser Hinsicht frühen Phase als Anregung für jenen common sense und, speziell gedacht, “als Hinweise für höhere Stellen verstanden sein”.
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Ich muss bekennen, dass der jugendliche Übermut, den ich dem CERN vorwerfe, auch in meinen Bemerkungen wiedergefunden werden könnte …
… und es bleibt meines Erachtens auch dabei, dass diesem überschießenden Werk strenge, doch auch verständnisvolle behördliche Aufsicht entgegengestellt werden sollte…
… denn dort, bei Recht und Ordnung, da ist mehr als der “Dino” – gerade vorhin war’s, dass mir das “Umweltrecht” der Beck-Texte im DTV in die Hände fiel: Wie schön ist dort im Kleinen der Kreis von der Umweltverträglichkeitsprüfung über die Abfallwirtschaft bis hin zum Immissionsschutz gezogen!
Denn “Immissionen” sind es letztlich auch, die meine Kollegen am CERN dort erzeugen und die uns auch im Größeren durch Erlass weiterer “Wichtige[r] Gesetze und Verordnungen zum Schutz der Umwelt” zu jener strengen behördlichen Aufsicht verpflichten.
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Psychologically:
Why is it so tempting for my colleagues, and for the public, to repress the risk associated with the experiments?
Consider the risk is difficult to assign, it is difficult to figure it out (because the experiments are new and no statistics of these procedures do exist).
Consider the risk is very abstract and a negative outcome is difficult to imagine.
Consider the theories predicting catastrophic results are – from the view of a scientist – bizarre and exotic (have for example a probability of, say, 1:100, but nevertheless important for a professional from risk research, if small risks are important to consider – see here the publication by Toby Ord et al. “Probing the Improbable: Methodological Challenges for Risks with Low Probabilities and High Stakes” to see the methodological, and not the psychological implications).
And consider within such a huge project there is no direct responsibility for the individual participants and it is tempting to say to oneself: I make my work here, others are chosen to decide about the safety of the project.
Consider everything has been built up and hard “biographical investments” of the participants demand the experiments to be carried out.
Consider nothing in particle physics (in nuclear technology yes, but not in fundamental particle physics research) went wrong up to now.
Consider to break out from the mainstream is an uncomfortable enterprise for a scientist fouling his own nest.
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[…] betagteren Betriebssystemen ist zunehmend die Verschmelzung von Desktop und Web verwirklicht. Die Zukunfts-Formel für den Anwender lautet: Benutzeroberfläche = […]